Es gibt aber auch spannende Urnengänge, die 2025 anstehen. <BR /><BR />Die FPÖ hat mit Ausnahme des kleinen und immer „anderen“ Vorarlberg alle Wahlen gewonnen – EU-Wahl, Nationalratswahl, Landtagswahl Steiermark, das waren politische Erdbeben. Und sie regiert in mittlerweile in 5 Bundesländern mit, stellt in einem gar den Landeshauptmann (Mario Kunasek, 48, in der Steiermark). Nur im Bund warten die Freiheitlichen noch auf den „Volkskanzler“– weil niemand mit dem Wahlsieger Herbert Kickl (56) koalieren will.<BR /><BR />Womit wir schon beim Ausblick auf das Jahr 2025 wären: ÖVP, SPÖ und NEOS basteln nach wie vor entschlossen an einer „Zuckerl-Koalition“ (schwarz-rot-pink) und wollen um den Tag der Heiligen 3 Könige fertig sein. Auf einen Budgetpfad angesichts des drohenden EU-Defizitverfahrens hat man sich schon geeinigt, und vor Weihnachten kündeten alle 3 Parteien an, dass es eigentlich kein Zurück gebe, also eine Regierungsvereinbarung nur noch eine Frage der Zeit sei.<BR /><BR />Zeit ist seit dem Wahltag Ende September ohnehin schon genug verflossen. Und wie vor allem ÖVP und SPÖ ihre diametralen Vorstellungen zu Themen wie Sparen, Steuern, Sozialleistungen, Fördermittel und Asyl unter einen Hut bringen wollen/werden, wird spannend zu beobachten sein. Wie lange eine Einigung dann hält, auch.<BR /><BR />Und dann? Hat das politische Jahr 2025 erst begonnen – und es ist unschwer vorherzusagen, dass es einige weitere Erschütterungen bereit hält: <BR /><BR />Am 19. Jänner wird im Burgenland ein neuer Landtag gewählt. Eine Wahl im östlichsten Bundesland Österreichs hätte früher für nicht allzu große Aufmerksamkeit gesorgt, weil eh immer rot – aber diesmal kratzt die FPÖ an der absoluten Mehrheit von Landeshauptmann Hans-Peter Doskozil (54), und der ist der permanente Stachel im Fleisch der Bundes-SPÖ: Er hat die frühere Parteichefin Pamela Rendi-Wagner (53) „gekillt“, und er schießt auch gegen SPÖ-Chef Andreas Babler (51) quer, gegen den er im Kampf um den Parteivorsitz unterlag. Und Spitzenkandidat der Freiheitlichen ist niemand geringerer als Norbert Hofer (53), früher dritter Nationalratspräsident, Bundespräsidentschaftskandidat und Rechtspopulist auf Samtpfoten. Das könnte auch im Burgenland für ein Erdbeben sorgen.<BR /><BR />Eine Woche später finden Gemeinderatswahlen im traditionellen ÖVP-Kernland Niederösterreich statt (in dem die FPÖ bereits mitregiert) – und hier droht ein Erdbeben in Form von reihenweise an die Freiheitlichen fallenden Bürgermeisterämtern. <BR /><BR />Spätestens im Herbst wählt Wien: Hier hat die FPÖ bei der Nationalratswahl zwar unterdurchschnittlich abgeschnitten (weit entfernt von ihren 29 Prozent), der Platzhirsch SPÖ konnte sich behaupten. Aber hier werden die Freiheitlichen alles dran setzen, die Flächenbezirke zu erobern, und die Chancen stehen nicht schlecht: Die Bundeshauptstadt beherbergt die meisten Asylwerber, zahlt die höchsten Sozialleistungen an sie, der Unmut in Bezirken, die ihr Gesicht völlig verändert haben, ist groß.<BR /><BR />Die Wiener SPÖ wird alles tun, die FPÖ in Schach zu halten, und einen Ausgrenzungs-Wahlkampf führen – Motto: Niemals mit den Freiheitlichen. Aber welche Folgen diese Ausgrenzung hat, zeigen Umfragen: Die FPÖ liegt in Österreich zur Zeit bei angeblich 37 Prozent – 8 Prozentpunkte mehr als bei der Wahl im September.<BR /><BR />Womit wir bei noch einer Prognose wären: „Geheim-Plan für Kurz-Comeback“ titelte am Wochenende ein Krawall-Blatt, der Ex-Kanzler sei bereit für eine Rückkehr – und zwar, sollten die Koalitionsverhandlungen ÖVP-SPÖ-NEOS doch noch scheitern (vielen in der ÖVP schaudert vor einer Zusammenarbeit mit den Sozialdemokraten); oder sollte so eine Koalition in einem Jahr scheitern; und vielleicht als ÖVP-Spitzenkandidat; oder mit einer eigenen Liste … - viele „sollte“ und „wenn“ und oder“ um den in der Privatwirtschaft Millionen verdienenden Ex-Kanzler. Einige Medien rühren gerne in diesem Kaffeesud, vielleicht auch gestreut aus dem Sebastian-Kurz-Umfeld – aber, Prognose: Wird nicht stattfinden.