„La bandiera non segue il popolo, è il popolo che deve seguire la bandiera.“ Dieses Zitat steht auf dem Facebookpost von Salvadori. Auf deutsch: „Die Fahne folgt nicht dem Volk, sondern das Volk muss der Fahne folgen.“ Unter dem Zitat schreibt Salvadori: Joseph Goebbels, Propagandaminister des Dritten Reiches.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1181046_image" /></div> <BR /><BR />Ob das Zitat tatsächlich von Goebbels stammt, darüber herrscht Uneinigkeit. Sicher ist: Es handelt sich um einen Satz, der dem Geist der nationalsozialistischen Propaganda entspricht.<BR /><BR />Das Entsetzen ist groß, die Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten: <a href="https://www.stol.it/artikel/politik/bozner-gemeinderat-schockiert-mit-nazi-zitat" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Hier lesen Sie mehr dazu. </a><BR /><BR /> Nun nimmt der Politiker von Fratelli d'Italia Stellung – und verteidigt seine Beweggründe.<h3> „Keine Provokation, sondern eine Warnung“</h3>„Das Zitat war nicht als Provokation gedacht, sondern als Warnung“, betont Diego Salvadori im Gespräch mit s+. Ihm sei es darum gegangen, auf die Gefahren moderner Manipulationsmethoden hinzuweisen. Die Worte Goebbels’ seien für ihn ein Beispiel dafür, wie leicht Massen durch gezielte Kommunikation beeinflussbar seien, so Salvadori.<BR /><BR />Der Post stieß auf breite Kritik. Zahlreiche Nutzer warfen Salvadori vor, damit eine Grenze, die ein demokratischer Politiker nicht überschreiten dürfe, überschritten zu haben.<BR /><BR />Salvadori weist diese Vorwürfe zurück. „Ich bin ein aufrichtiger Demokrat. Ich habe Goebbels nicht zitiert, um ihn zu würdigen, sondern um zu zeigen, wie gefährlich solche Denkweisen sein können – damals wie heute“, erklärt er. <BR /><BR />Auf die Frage, ob ihm bewusst gewesen sei, wie heikel der historische Kontext sei, antwortet Salvadori: „Ja, das war mir klar. Aber gerade deshalb habe ich es gepostet – als eine Art Weckruf.“ Er habe die Wirkung von Propaganda und Manipulation in ihrer extremsten Form veranschaulichen wollen. Goebbels sei dafür das wohl „bekannteste historische Beispiel“. <BR /><BR />Salvadori distanziert sich vom Nationalsozialismus und betont: „Ich verurteile jegliche Form von totalitärem Regime auf das Schärfste. Die Gräueltaten des Nationalsozialismus gehören zu den schrecklichsten Verbrechen, die sich die Menschheit vorstellen kann, und es ist nach wie vor wichtig, daran zu erinnern, um die Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen. Ich setze mich täglich für den Schutz der Rechte aller Menschen ein – unabhängig von Herkunft, Sprache, Religion, politischer Überzeugung, persönlichen und sozialen Umständen oder sexueller Orientierung.“<BR /><BR />Gleichzeitig sei er dagegen, „in institutionellen Räumen Fahnen zu zeigen, die für bestimmte politische Kämpfe stehen.“ Es bestehe laut Salvadori die Gefahr, einen neutralen Raum ideologisch aufzuladen.<BR /><BR />„Mir ist jedoch bewusst geworden, dass das Zitat unangebracht war und zu Missverständnissen führen kann. Ich entschuldige mich bei allen, die sich verletzt gefühlt haben“, so der Gemeinderat.<BR /><BR />Der Post wurde mittlerweile (am frühen Freitagnachmittag) gelöscht. Im Interview am Vormittag hatte Salvadori noch angekündigt, den Post nicht löschen zu wollen.