Die größten im Parlament vertretenen Parteien haben sich nun auf eine Reform geeinigt, die für mehr Transparenz und die Bestrafung von Missbräuchen sorgen soll.Laut dem Reformentwurf wird eine Kommission für die Kontrolle der Geschäftsbilanzen der Parteien eingerichtet.Dem Gremium sollen die Präsidenten des Rechnungshofs sowie die Präsidenten des Staatsrates und Kassationsgerichts beitreten.Die Parteien sollen ihre Rechnungslegung im Internet veröffentlichen und sie von einer externen Buchprüfungsgesellschaft kontrollieren lassen.Sollten Unregelmäßigkeiten auftauchen, drohen Geldstrafen bis zum Dreifachen der irregulären Beträge. Alle privaten Spenden über 5.000 Euro müssen offengelegt werden.Politische Beobachter kritisieren, dass die Reform die großzügigen öffentlichen Subventionen nicht reduziere.Nach Angaben des Rechnungshofs haben die italienischen Parteien seit 1994 über 2,5 Milliarden Euro kassiert. Das ist weit mehr als in den anderen großen EU-Ländern.Allein für die Wahlen in den Jahren zwischen 2006 und 2008 sei eine Milliarde Euro in die Kassen der Gruppierungen geflossen.Dabei geben die Gruppierungen für ihre politische Aktivität lediglich ein Viertel der Summe aus, die sie vom Staat erhalten.2006 meldete die Forza Italia, die inzwischen in PdL unbenannte Partei von Ex-Premier Silvio Berlusconi, Ausgaben in Höhe von 50 Millionen Euro, während sie 128,7 Millionen Euro kassierte.Die Lage in Italien hat auch in Europa Bedenken ausgelöst. Vor kurzem hatte auch die Anti-Korruptions-Gruppe des Europarats (Greco) in einem neuen Bericht scharfe Kritik an der undurchsichtigen Parteienfinanzierung in Italien geübt.apa/dpa