Helsinki erwägt nun eine weitere Verschärfung seines im internationalen Vergleich immer noch relativ freizügigen Waffenrechts und Dänemarks Justizminister Lars Barfoed kündigte strengere Regeln für den Erwerb von Kunstdünger und anderen zur Herstellung von Sprengstoffen geeigneten Materialien an.In Finnland hatte ein Polizeisprecher bereits am Samstag angekündigt, eine Initiative diese Woche im Innenministerium in Gang bringen zu wollen. Finnland hatte nach den Amokläufen an zwei Schulen und weiteren blutigen Schussattacken von Einzeltätern jahrelang gegen die Jagdlobby und andere Interessenverbände um eine Verschärfung des Waffenrechts gerungen. Mitte Juni dieses Jahres trat eine im Vergleich zum ursprünglichen Vorschlag abgeschwächte Reform in Kraft, mit der das Mindestalter für den selbstständigen Besitz von Faustfeuerwaffen auf 20 Jahre angehoben wurde.Barfoed sagte am Montag gegenüber der Zeitung „Politiken“, Dänemark müsse aus der „Episode“ in Norwegen seine Lehren ziehen. Es sei daher „selbstverständlich, dass überprüft werden muss, ob die Regeln für den Verkauf von Kunstdünger verschärft werden müssen. Der mutmaßliche Doppelattentäter in Norwegen hatte vermutlich mit Hilfe großer Mengen eingekauften Kunstdüngers jenen Sprengstoff hergestellt, mit dem er am Freitagnachmittag seinen ersten Anschlag auf das Osloer Regierungsviertel verübte.