Die drei Präsidenten nahmen an einer Zeremonie im ehemaligen Hotel Balkan teil. Das Hotel der slowenischen Gemeinschaft in Triest war von italienischen Faschisten am 13. Juli 1920 in Brand gesetzt worden. Heute ist das Hotel Sitz der Dolmetscherschule der Universität Triest. Die drei Präsidenten legten auch einen Blumenkranz vor dem Monument zum Gedenken an das Exil der Flüchtlinge aus Istrien und Dalmatien.„Wir dürfen nicht Gefangene der Vergangenheit sein, wie wir es in all diesen Jahren gewesen ist. Unsere Pflicht ist es, nach vorne zu blicken. Wir haben auf allen Seiten Missverständnisse überwinden müssen, doch dies ist uns gelungen“, erklärte NapolitanoDie drei Präsidenten werden an einem gemeinsamen Abendessen teilnehmen und dann dem „Konzert der Freundschaft“ unter der Leitung des Stardirigenten Riccardo Muti beiwohnen. Am Mittwoch wird Napolitano nach Udine weiterreisen, wo er im Tempel zu Ehren der Gefallenen des Ersten Weltkriegs einen Blumenkranz niederlegen wird.Das Treffen in Triest ist ein großer Erfolg für Napolitano. Noch vor einem Jahr hatte der slowenische Präsident behauptet, dass viele Verbrechen italienischer Faschisten an Slowenen unbestraft geblieben seien und daraus ein „ethisches Defizit“ entstanden sei. Es fehle den Italienern bisher an einer „nötigen Katharsis“, hatte Türk argumentiert.