Sebastian Helfer, der Bürgermeister von Ratschings, ist der neue SVP-Bezirksobmann des Wipptals. Er will bei Wipptaler Projekten, die teils schon Jahrzehnte auf eine Verwirklichung warten, endlich Erfolge erzielen.<BR /><BR /><b> Sie sind am Freitag einstimmig gewählt worden. Hätten Sie mit einem derartigen Vertrauensbeweis gerechnet?</b><BR />Sebastian Helfer: Wir hatten Vorgespräche geführt und daraus hatte sich ein starkes Ergebnis abgezeichnet. Dass es einstimmig sein würde, damit hätte ich nicht gerechnet, zumal wir gewählt und nicht per Akklamation abgestimmt haben. <BR /><BR /><b>Welche Ziele haben Sie sich als neuer SVP-Bezirksobmann gesetzt?</b><BR />Helfer: Wichtig ist, dass wir jetzt eine starke Mannschaft haben, in der alle Richtungen gut vertreten sind. Wie im Vorfeld vereinbart, werden noch einige Frauen dazukommen, und dann geht es ans Arbeiten. Unser Anliegen ist es, bei den Themen, die wir im Wipptal ja alle kennen, Erfolge zu erzielen, denn dazu ist es höchst an der Zeit. Das wird schwierig genug sein, aber wenn wir stark sind und alle zusammenstehen, werden wir sicher das eine oder andere ins Positive wenden können. <BR /><BR /><b>An welche „Wipptaler Themen“ denken Sie dabei konkret?</b><BR />Helfer: Es gibt Projekte, die teils schon jahrelang, wenn nicht jahrzehntelang anstehen. Ich denke zum Beispiel an die Umfahrung Gossensaß oder die Barrierefreiheit am Bahnhof Sterzing. Die müssen einfach irgendwann einmal erledigt sein. Hier werden wir den notwendigen Druck ausüben. Wir werden als Team bald zusammenkommen, alle Themen ansprechen und eine Art Prioritätenliste erstellen. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="769076_image" /></div> <BR /><b>Wie steht die SVP im Bezirk derzeit da, auch was die Mitgliederzahlen betrifft?</b><BR />Helfer: Im Wipptal sieht es nicht anders aus als in den anderen Bezirken. Wir werden auf jeden Fall versuchen, jene Ortsgruppen wieder zu aktivieren, die derzeit kein Stimmrecht haben, weil sie sich nicht aufgestellt haben. Die Mitgliedersammlung ist schwierig für die Verantwortlichen. Ich bin aber überzeugt, dass sie dennoch nicht fallengelassen werden sollte, weil dadurch eine viel bessere Vernetzung mit den Menschen möglich ist. <BR /><BR /><b>Welche Ortsgruppen sind derzeit nicht aktiv?</b><BR />Helfer: 2 Ortsgruppen in der Gemeinde Ratschings und je eine in den Gemeinden Pfitsch und Brenner. Wir wollen dort, und wenn auch nur im Kleinen, etwas aufbauen, damit es wieder Ansprechpartner vor Ort gibt.<BR /><BR /><BR /><BR /><b>Wie schätzen Sie die derzeitige Lage der Partei auf Landesebene ein? Ist die Krise überwunden?</b><BR />Helfer: Ich bin schon sehr lange bei der SVP und ein klarer Verfechter der Sammelpartei. Ein Auf und Ab hat es immer wieder gegeben und ich habe viele Krisen mitgemacht. Sie haben uns immer enger zusammenrücken lassen und waren eine Chance, in der Zukunft besser zu arbeiten. Das Entscheidende ist, dass man jetzt wieder nach vorne schaut und wieder den Zusammenhalt gefunden hat. Nun wird es darum gehen, bis zu den Landtagswahlen jene Themen positiv abzuschließen, bei denen den Menschen der Schuh drückt, wie die Kostenexplosionen in allen Bereichen. Ich bin überzeugt, dass wir durch gute und gezielte Entscheidungen wieder den Rückhalt der Menschen bekommen. <BR /><BR /><b>2023 sind Landtagswahlen. Wird das Wipptal wieder auf einen eigenen Kandidaten setzen?</b><BR />Helfer: Wir wissen, dass wir so klein sind, dass es äußerst schwierig ist, einen Wipptaler Kandidaten in den Landtag zu bekommen, selbst wenn er im Bezirk sehr stark gewählt wird. Natürlich wäre es schön, wenn wir einen SVP-Vertreter aus dem Bezirk im Landtag hätten, aber ich glaube, das hat nicht oberste Priorität, zumal sich niemand einfach so verbrennen lassen will. Ob wir einen Kandidaten aufstellen, wird man Ende dieses oder Anfang des nächsten Jahres entscheiden.