Der bekennende Nationalsozialist Gottfried Küssel gilt als eine der Schlüsselfiguren der deutschsprachigen Neonazi-Szene.Außerdem wurden am Donnerstagabend von einem Wiener Gericht zwei Mitangeklagte zu sieben und viereinhalb Jahren Haft verurteilt. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig; die Verteidiger kündigten Berufung an.In Österreich ist nach dem sogenannten Verbotsgesetz jede Betätigung im Sinne des Nationalsozialismus verboten. Elf Vorstrafen Küssels teils wegen gleicher oder ähnlicher Vergehen seien erschwerend zum Strafmaß hinzugekommen. Im Prozess hatte ihn Richterin Martina Krainz als „führenden Kopf der österreichischen rechten Szene“ bezeichnet.Auf der inzwischen gesperrten hetzerischen Internetseite und im dazugehörigen Forum alinfodo.com waren antisemitische und gewaltverherrlichende Inhalte zu finden. Unter anderem war von der „Gaskammerlüge“ die Rede. Die 2009 gestartete Seite galt als das Sprachrohr österreichischer Neonazis, bis sie im März 2011 von den Behörden gesperrt wurde. Küssel, der auch als Gründer der verbotenen Neonazigruppe Volkstreue Außerparlamentarische Opposition (VAPO) gilt, wurde etwa einen Monat später verhaftet. In Deutschland wurde bereits 1991 ein Einreiseverbot gegen ihn verhängt.dpa