Der Mensch gilt als die intelligenteste Spezies auf diesem Planeten. Doch wenn man sich die aktuellen Entwicklungen ansieht, drängt sich ein anderer Eindruck auf: Kriege in vielen Teilen der Welt, Hass, Rassismus und menschenverachtende Entscheidungen stellen diese Annahme mehr als nur in Frage.<BR /><BR />Hat die Menschheit denn nichts aus der Geschichte gelernt? Aus den Weltkriegen, den Millionen von Toten, den unvorstellbaren Gräueltaten? Doch, es gab und gibt intensive Aufarbeitung. Es wäre falsch, alle über einen Kamm zu scheren. Viele engagieren sich für Erinnerungskultur, Aufklärung und Versöhnung. Und dennoch stellt sich beim Blick auf manche Zeitgenossen unweigerlich die Frage: Haben sie im Geschichtsunterricht gefehlt – oder sind sie tatsächlich so ignorant, menschenverachtend und geschichtsvergessen?<BR /><BR /><embed id="dtext86-70364621_quote" /><BR /><BR />Leider scheint Letzteres bei einigen traurige Realität zu sein. Auch in Südtirol muss man nicht lange suchen: Jürgen Wirth Anderlan mit seiner berüchtigten „Steinbruch-Rede“ in Wien ist nur ein Beispiel. Am gestrigen Freitag sorgte der Bozner Gemeinderat Diego Salvadori für Empörung, als er vor einer Regenbogenfahne ein Nazi-Zitat von sich gab. Und es ließen sich noch zahlreiche weitere Fälle aufzählen.<BR /><BR />Dabei darf man eines nicht vergessen: Diese Menschen sind gewählte Volksvertreter. Sie sollten Vorbilder sein – für ihre Wählerinnen und Wähler, für die Gesellschaft. Doch was sie in ihrer öffentlichen Funktion von sich geben, ist nicht vorbildlich, sondern beschämend. Ja, es ist geradezu erbärmlich.<BR /><BR /><embed id="dtext86-70364624_quote" /><BR /><BR />Man sollte sich daher nicht wundern, wenn ihre Anhänger in den sozialen Medien in denselben Worten hetzen, mit Hasskommentaren nur so um sich werfen und jeglichen Anstand vermissen lassen.<BR /><BR />Wollen wir wirklich wieder zurück in jene dunklen Kapitel der Geschichte? Die große, vernünftige Mehrheit in unserer Gesellschaft sicher nicht. Doch genau deshalb dürfen wir solche Vorfälle nicht als „Einzelfälle“ abtun. Wir dürfen nicht wegsehen. Wir müssen klare Konsequenzen fordern – bevor Hass, Rassismus und Ausgrenzung wieder salonfähig werden.<BR /><BR />Es ist an der Zeit, dass die Vernünftigen laut werden. Laut für Menschlichkeit, Respekt und Erinnerung.<BR /><BR />Laut im Sinne von: „Nie wieder!“<BR /><BR /> <a href="mailto:arnold.sorg@athesia.it" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">arnold.sorg@athesia.it</a>