„Seien wir froh, dass es nicht 15.000 sind, denn dann hätten wir jahrelang viel verabsäumt“, redet Landesrätin Rosmarie Pamer über den Flop hinweg. Nachgebessert wird trotzdem: In Zukunft soll eine ISEE-Erklärung unter 20.000 Euro alleiniger Richtwert sein. Zudem sollen auch Einzahlungsjahre zählen. „Wir wollen die Leute nicht ermuntern, nicht in die Rentenkasse zu zahlen.“<h3> Nur knapp 3.000 Ansuchen</h3>Erstmals unterstützt das Land Pensionisten mit einer Rente unter 1000 Euro und einer ISEE unter 20.000 Euro mit bis zu 2400 Euro. 50 Mio. Euro stehen zur Verfügung, doch gebraucht werden 9,8, denn es haben nur knapp 3000 Senioren angesucht, die ab November Geld erhalten.<BR /><BR />Die Gründe für die schwache Beteiligung sieht ASGB-Chef Tony Tschenett im späten Abschluss des Abkommens mit dem NISF/INPS. „Es kam erst im September und solange konnten wir keine Werbung machen.“ Zudem seien viele am ISEE-Wert gescheitert, da die Erstwohnung teilweise eingerechnet wird. „Vor allem, wenn der Partner eine Rente bezieht, ist man gleich über 20.000 Euro.“<BR /><BR />„CISL, KVW, Bauernbund – alle haben gewusst, dass wir auf Schiene sind und haben Werbung gemacht, nur der ASGB nicht“, kontert Landesrätin Rosmarie Pamer. Säumigkeit des Landes lasse sie sich von Tschenett nicht vorwerfen. Wie Tschenett hofft aber auch sie, dass der Staat seine Ankündigungen wahr macht und die Erstwohnung nicht mehr in die ISEE einfließt.<h3> Kein Flop für Pamer</h3>Auch sonst will Pamer von einem Flop nichts hören. „In Südtirol machen viele die EEVE, aber wenige die ISEE, weshalb wir keine Erfahrungswerte, sondern nur Prognosen hatten.“ Angesucht hätten vor allem alleinstehende Frauen. „3.000 Antragsteller sind eine schöne Zahl. Ich jedenfalls bin froh, dass es nicht 15.000 sind, denn dann hätten wir jahrelang in die falsche Richtung geschaut“, so Pamer. Die Zahl der Ansuchen decke sich zudem mit den Eurostat-Daten, wonach die Armutsgefährdung in Südtirol niedrig sei. <BR /><BR />„Zum Glück haben viele einen Partner mit einer höheren Rente und sind damit nicht unsere Zielgruppe“, so Landeshauptmann Kompatscher. Er sei froh, dass das Projekt in so kurzer Zeit durchgezogen werden konnte und jetzt ausgezahlt wird.<h3> Nachbesserungen trotzdem in Planung</h3>Trotzdem soll nachgebessert werden. Auf dem Tisch liege der Vorschlag, nur mehr an einem ISEE-Wert unter 20.000 Euro festzuhalten. Die Vorgabe einer Rente unter 1.000 Euro soll wegfallen. „Jeder mit 65 Jahren und einer ISEE unter 20.000 Euro: Das vereinfacht auch die Abwicklung“, sagt Kompatscher.<BR />Zudem denkt man über einen Bonus von zehn Prozent für jene nach, die viele Jahre brav in die Rentenkasse eingezahlt haben. Derzeit ist der Beitrag fast schon eine Einladung, es nicht zu tun und dann beim Land die Hand aufzuhalten. „Wir aber wollen die Leute keinesfalls ermuntern, nicht für die Rente einzuzahlen“, so Pamer. Auf die Einzahlungsjahre hatte ursprünglich vor allem der Landeshauptmann Wert gelegt. Am Start hätte dies alles aber zu sehr verkompliziert.<BR />Punkt drei ist eine Erhebung, wie viele Menschen in Südtirol überhaupt eine Rente beziehen. Dazu liege ein guter Beschlussantrag des Team K im Landtag auf, den man annehmen werde. „Wir haben derzeit dazu keine Daten“, so Pamer.