In einem Gespräch mit dem türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan habe Obama in der Nacht zum Mittwoch sein Beileid für die Opfer ausgesprochen und sich für eine glaubwürdige, unparteiische, transparente Untersuchung ausgesprochen, teilte das Weiße Haus mit. Gleichzeitig habe der US-Präsident bekräftigt, es müssten bessere Wege für die Lieferung von Hilfsgütern gefunden, ohne dass die Sicherheit Israels gefährdet werde.Die Türkei ist als Mitglied der Nordatlantischen Allianz (NATO) für die USA ein wichtiger Partner, die USA sind allerdings auch der engste Verbündete Israels.Erdogan verlangte in dem Gespräch eine Aufhebung der israelischen Blockade des Gazastreifens, wie die türkische Nachrichtenagentur Anadolu am Mittwoch berichtete. Den israelischen Militäreinsatz gegen die mit Hilfsgütern beladenen Schiffe bezeichnete er als schweren Bruch internationalen Rechts. Er warnte Israel, die bisher den Palästinensern gegenüber praktizierte Politik fortzusetzen. „Israel läuft Gefahr, den einzigen Freund in der Region zu verlieren“, sagte Erdogan mit Blick auf die immer schlechter werdenden Beziehungen der Türkei zu Israel.Bei dem Einsatz israelischer Elitesoldaten waren am frühen Montag im Mittelmeer mindestens neun Menschen getötet worden. Nach Medienberichten und ersten Augenzeugenschilderungen soll die Zahl jedoch weit höher sein. 45 ausländische Aktivisten wurden am Dienstag noch in israelischen Krankenhäusern behandelt. Die meisten von ihnen seien Türken, Passagiere des angegriffenen türkischen Schiffes „Mavi Marmara“, hieß es.dpa