Seine Partei, die eine klare Mehrheit im Repräsentantenhaus hat, zeigte sich am Freitagabend optimistisch, den Gesetzentwurf noch am Samstagabend zu verabschieden. Dann muss allerdings auch noch der Senat zustimmen, wo noch größere Widerstände erwartet werden.Mit Zugeständnissen an die etwa 40 Gegner der Abtreibung in den eigenen Reihen konnten sich die Demokraten in der Nacht zum Samstag auf einen Kompromiss bei der Gesundheitsreform einigen. Er sei optimistisch, dass das Gesetz auch gegen die Stimmen aller Republikaner durchgesetzt werden könne, sagte der demokratische Mehrheitsführer Steny Hoyer. Abtreibungsgegner in der demokratischen Fraktion hatten bisher dem Reformprojekt ihre Zustimmung verweigert, weil darin vorgesehen war, dass Schwangerschaftsabbrüche von den Versicherungen bezahlt werden sollten. Nun soll das nur noch im Fall von Vergewaltigung, Inzest oder bei Gefahr für das Leben der Mutter gelten.Obamas Gesundheitsreform zielt vor allem darauf, Amerikaner ohne Krankenversicherung ins System zu integrieren. Ihre Zahl liegt unterschiedlichen Angaben des Weißen Hauses zufolge zwischen 30 und 46 Millionen. Der Plan sieht eine staatliche Krankenversicherung vor, aber den einzelnen Bundesstaaten soll freigestellt werden, sie anzubieten oder nicht. Auch bei einigen Demokraten im Senat gibt es Vorbehalte gegen diese sogenannte öffentliche Option.Die Republikaner lehnen die Gesundheitsreform wegen der Kosten von über 1,2 Billionen Dollar ab. Außerdem bedeute er einen Einstieg in ein staatliches Gesundheitssystem und Illegale würden in das Versorgungssystem integriert. Die Abstimmung im Repräsentantenhaus war für 18.00 Uhr Ortszeit (2400 MEZ) angesetzt. Die Demokraten verfügen im Repräsentantenhaus über 258 Stimmen, die Republikaner über 177 Sitze. Zur Annahme des Gesetzentwurfs ist eine Mehrheit von 218 Stimmen erforderlich.Die Finanzierung soll über eine Art Reichensteuer für besonders vermögende Bürger gesichert werden. Obama hat sich vergangenen Woche die Unterstützung von zwei wichtigen Organisationen, der 40 Millionen Mitglieder starken Senioren-Vereinigung AARP und des Ärzteverbands AMA sichern können. „Wir sind der Verabschiedung der Reform näher als jemals zuvor“, sagte Obama.apa/ap