Die sieben Firmen, die aus der Staatskasse die höchsten Zuschüsse bekommen haben, sollen ihren jeweils höchst bezahlten Angestellten die Gesamtbezüge aus Boni und Gehältern um durchschnittlich 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr kürzen, berichtete das „Wall Street Journal“ am Mittwoch in seiner Internet-Ausgabe. Zudem sollen Manager zumindest Teile ihrer Bezüge in zunächst nicht verkäuflichen Aktien bekommen, heißt es in dem Bericht, der sich auf namentlich nicht genannte informierte Kreise begründet.Kenneth Feinberg, der Sonderbeauftragte des US-Finanzministeriums für die Managementbezüge von staatlich unterstützten Firmen, werde in Kürze die Maßnahmen für die Unternehmen bekanntgeben, berichtete die Zeitung. Die Gehälter einzelner Manager sollen bis zu 90 Prozent gekürzt werden. Betroffen seien nur Unternehmen, die noch immer Regierungskredite erhielten. Dazu zählen das Versicherungsunternehmen American International Group (AIG), die Finanzinstitute Citigroup und Bank of America sowie die Automobil-Konzerne General Motors und Chrysler. Die Firmen sollen von der Regierung auch zu internen Strukturveränderungen gedrängt werden.Der US-Generalinspektor für das Bankenrettungspaket, Neil Barofsky, hatte am Mittwoch die Regierung Barack Obamas wegen zahlreicher Managementfehler scharf kritisiert. Der Mangel an Transparenz habe die Glaubwürdigkeit der Regierung im Umgang mit den milliardenschweren Rettungspaketen des Staates für die Privatbanken unterminiert, heißt es in dem am Mittwoch in Washington veröffentlichten Bericht. Vor allem hätten die Banken den Eindruck gewinnen können, dass der Staat bei künftigen Krisen erneut wieder mit Steuergeldern helfen würde.Barofsky betonte aber auch, dass die 700 Milliarden Dollar an Staatshilfen den Finanzsektor vor dem Zusammenbruch bewahrt hätten. Die Banken könnten sich aufgrund der bisherigen Regierungspolitik jedoch ermutigt fühlen, stark an Wachstum zuzulegen, um „zu groß für ein Scheitern zu sein“.Parlamentspräsidentin Nancy Pelosi begrüßte in einer ersten Stellungnahme die bekanntgewordenen Maßnahmen der Regierung zur drastischen Kürzung der Managementbezüge: „Präsident Obama und der Kongress stimmen überein: Genug ist genug!“, heißt es in einer am Mittwochabend (Ortszeit) verbreiteten Erklärung der Demokratin. „Das amerikanische Volk ist zu Recht empört über Berichte, dass gerettete Unternehmen ihre Spitzenmanager wieder mit enormen Millionen-Boni belohnen.“ Notwendig sei nun die rasche Verabschiedung von Gesetzen, die die Mitsprache-Rechte der Firmen-Anteilseigner bei den Bonuszahlungen stärkten und mehr Transparenz in diesem Bereich garantierten.dpa