Große Augen im 3. Gesetzgebungsausschuss des Landtages: Ab morgen behandelt der Landtag eine Haushaltsänderung von 182,486 Millionen Euro. <BR /><BR />„Statt sie uns wie immer erst in der Aula auf den Tisch zu knallen, sodass sich keiner richtig vorbereiten kann, legte Landeshauptmann Arno Kompatscher diesmal aber sämtliche Zahlen und Tabellen auf den Tisch“, sagt Paul Köllensperger. „Im Sinne einer guten Zusammenarbeit“, wie Kompatscher betont. Und wohl auch, weil die Opposition mit 3 Beschlussanträgen (Leiter Reber, Rieder, Süd-Tiroler Freiheit) höhere Löhne fordert.<BR /><BR />Allemal kann sich das, was Kompatscher vorgelegt hat, sehen lassen. Von den über 182 Millionen Euro fließen 40 in die Mobilität für Anpassung der Verträge, aber auch Aufstiegsanlagen. 19,4 zusätzliche Millionen Euro heimst Landesrat Alfreider für den Tiefbau, besonders die neue Lawinengalerie Schnals ein. <BR /><BR />15 Millionen Euro gehen an die Wildbachverbauung und 7,5 Millionen Euro streicht Landesrat Achammer für die Musikschulen ein. 1,65 Millionen Euro gibt es für die Umweltagentur (siehe untenstehende Grafik).<BR /><h3> 240 Millionen Euro für Kollektivverträge</h3>Der Löwenanteil fließt mit zusätzlichen 90 Millionen Euro aber in Kollektivverträge. Für diese stehen 2024 nun in Summe 240 Millionen Euro bereit. „Wir hatten bereits 150 Millionen Euro im Haushalt, von denen aber 80 Millionen Euro nicht für Inflationsanpassungen, sondern für andere Verträge wie z.B. Elternzeit benötigt werden“, erklärt Kompatscher. <BR /><BR />Weil damit nur mehr 70 Millionen Euro für den Inflationsausgleich 2022/24 frei gewesen wäre, legte man nun mit der Bilanzänderung weitere 90 Millionen Euro drauf. „Damit können noch heuer 160 Millionen Euro in Akontozahlungen für den Inflationsausgleich fließen; 80 Millionen Euro stehen für andere Tarifverträge bereit“, sagt Kompatscher. <BR /><BR />Den Inflationsausgleich erhalten nicht nur die 35.000 Angestellten im BÜKV (Land, Gemeinden Bezirksgemeinschaften, Seniorenheime), sondern auch die Lehrkräfte, die sonst meist hinterherhinken. Die Anzahlung wird Teil des fixen Lohnelements.<BR /><BR />Allerdings würden selbst 160 Millionen Euro nicht reichen, um die gesamte Inflation 2022/24 abzudecken. „Im Frühling 2025 schauen wir, wie hoch die Inflation tatsächlich war und es erfolgt der Saldo“, so Kompatscher. Selbstredend sind dazu weitere Millionen nötig. „Der Kaufkraftverlust der vergangenen Jahre ist für viele Lohnabhängige zunehmend ein Problem. Wir wollen zeigen, dass das Land als Arbeitgeber da ist“, so Kompatscher und Personallandesrätin Magdalena Amhof.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1081269_image" /></div> <BR />Bleibt die Frage, woher die über 182 Millionen Euro kommen, die das Land zu Jahresende aus dem Hut zaubert. Ein Drittel (60 Millionen Euro) stammt aus steuerlichen Mehreinnahmen, der Rest aus nicht gebrauchtem Geld. Dass auch 40 Millionen Euro fürs Personal bisher nicht verwendet werden konnten, sei kein arger Schnitzer. „Bei Personalkosten von 1,3 Milliarden Euro lagen die Schätzungen um 3 Prozent zu hoch“, so Kompatscher.