Das Referendum über die Ölbohrungen in Italien ist wegen des niedrigen Quorums gescheitert.Lediglich 32,15 Prozent der rund 49 Millionen Wahlberechtigten beteiligten sich am Sonntag an der Volksbefragung, für deren Gültigkeit 50 Prozent plus eine Stimme notwendig gewesen wäre, teilte das Innenministerium mit.9 Regionen hatten die Volksbefragung auf den Weg gebracht, um die bisherige Regelung in puncto Ölbohrungen abzuschaffen. Diese sieht nämlich vor, dass Erdöl- und Gaskonzerne innerhalb von 12 Meilen – das entspricht 19,3 Kilometern – Entfernung zur Küste ohne zeitliche Begrenzung nach Rohstoffen bohren dürfen, bis diese erschöpft sind.Die Bürger hatten die Frage zu beantworten: „Wollen Sie, dass nach Ablauf der Konzessionen für die territorialen Gewässer Italiens die Bohrungen eingestellt werden, auch wenn es dort noch Öl- und Gasvorkommen gibt?“ Befürworter drängen vor allem auf eine stärkere Konzentration auf erneuerbare Energiequellen.Premier Matteo Renzi, der die Italiener indirekt aufgerufen hatte, sich der Stimme zu enthalten, hielt sich wie erwartet von den Wahllokalen fern.Konzessionen bleiben auf unbestimmte Zeit bestehenAufgrund des gescheiterten Referendums bleiben die Konzessionen für 26 Öl-Förderplattformen in der Adria auf unbestimmte Zeit bestehen.Um 12 Uhr lag die Wahlbeteiligung in Italien noch bei 8,36 Prozent, um 19 Uhr war der Prozentsatz deutlich höher bei 23,48 Prozent, bei Schließung der Wahllokale schließlich bei 32,15 Prozent. Die einzige Provinz unter 20 ProzentSüdtirol war den ganzen Tag lang Schlusslicht in Sachen Wahlbeteiligung; um 12 Uhr lag sie hier bei 5,04 Prozent, um 19 Uhr bei 14,06 Prozent und um 23 Uhr bei 17,61 Prozent. Südtirol war somit die einzige Provinz, die nicht einmal den 20-Prozent-Wert erreichte. Am zweitwenigsten Bürger gingen in Varese an die Urne mit 21,47 Prozent.Die einzige Provinz, in der das Quorum erreicht worden wäre, ist jene von Matera mit einer Wahlbeteiligung von 52,34 Prozent.Höchste Wahlbeteiligung in Branzoll, niedrigste in GraunEin Blick auf die Wahlbeteiligung in den einzelnen Südtiroler Gemeinden zeigt dass die höchsten Werte alle im Unterland erreicht wurden, und zwar in Branzoll (32,58 %), Salurn (31,77 %) und Pfatten (31,43 %). Die drei niedrigsten Werte wurden hingegen in Graun (5,47 %), Terenten (6,15 %) und Martell (6,47 %) verzeichnet.Die Wahlbeteiligung am Referendum, aufgeschlüsselt nach Gemeinden, Provinzen, Regionen und Staat, ist auf der Homepage des Innenministeriums einsehbar.stol