Dass es immer mehr an Respekt mangelt, sieht man beispielsweise im Gesundheitswesen: Die verbalen und physischen Angriffe auf das Personal haben zugenommen, berichtet Landesrat <b>Dr. Hubert Messner</b>. 2024 wurden 187 Aggressionen gemeldet, vor allem in der Notaufnahme der Psychiatrie und in den Warteräumen. „Respekt sollte wieder normal werden – und nicht eine Ausnahme sein“, fordert Messner. <BR /><BR />Auch die Politiker sind nicht immer Vorbilder, wenn es um den nötigen Respekt geht. Da ist die Politik ein Spiegelbild der Gesellschaft, meint Landeshauptmann <b>Arno Kompatscher</b>: „Leider gibt es auch bei uns politische Gruppierungen und Parteien, die die Ängste und Sorgen der Menschen nützen, indem sie ganz einfach Sündenböcke darstellen, nach unten treten, Schuldige darstellen und das Ganze vereinfachen“, kritisiert Kompatscher. „Das nennt man Populismus. Das führt zu gesellschaftlicher Ausgrenzung. Es verbessert die Situation nicht und schürt Hass. Dieses Schüren von Hass ist das Gift in unserer Gesellschaft.“<h3> „Respektlosigkeit macht krank“</h3><b>Martin Fronthaler</b>, Leiter des Therapiezentrums Bad Bachgart, weist darauf hin, dass Respektlosigkeit sogar krank machen kann – psychisch und körperlich. „Respektlosigkeit macht beide krank: den, der sie erfährt, weil er unter Dauerstress ist, sich wehren muss und unter Zugzwang steht und damit all die Stresssymptome entwickelt. Und umgekehrt macht Respektlosigkeit aber auch jene krank, die sie ausleben“, erklärt Fronthaler. <BR /><BR />Studien würden belegen, dass Menschen, die die Attraktivität solcher Werte wie Respekt erkennen, nicht nur psychisch gesünder leben, sondern auch körperlich gesünder sind. Wenn jemand eine respektvolle Haltung in menschlichen Beziehungen an den Tag lege, dann habe er die Chance, länger zu leben, ist Fronthaler überzeugt. <h3> Preis für Zivilcourage</h3>Die Landesregierung will nun auch auf positive Beispiele hinweisen – auf Menschen, die Zivilcourage an den Tag legen: Mit dem Preis für Zivilcourage sollen jene Bürger ausgezeichnet werden, die Vorbilder sind und durch mutiges, verantwortungsvolles Handeln die Sicherheit für andere Leute garantieren, Gefahrensituationen entschärfen oder zur Aufklärung von Straftaten beitragen, erklärt Sicherheits-Landesrätin <b>Ulli Mair</b>. <BR /><BR />Weiters soll mit einer Aufklärungsoffensive auf die Wichtigkeit von Anzeigen hingewiesen werden. „Viele Bürger meinen, wenn sie auf Facebook Kommentare absetzen, dann kontrolliert die Polizei eh alles – dem ist aber nicht so“, stellt Mair klar. „Man muss sich melden.“ Das sei auch für eine Abschiebung von Straftätern hilfreich – je mehr Anzeigen ein Täter erhalte, umso leichter könne er abgeschoben werden.