Durnwalder: „Gesetz stärkt den Frieden im Land“„Ich bin überzeugt, dass die nun gefundene Lösung einen Kompromiss darstellt, mit dem alle Sprachgruppen im Land leben können.“Landeshauptmann Luis Durnwalder ist mit dem neuen Gesetz durchaus zufrieden.Er betont, dass die Regelung der historischen Entwicklung in Südtirol Rechnung trage und allen drei Sprachgruppen gerecht werde. Das neue Gesetz stärke somit den Frieden zwischen den Volksgruppen.Mit der nun gefundenen Regelung fänden die historisch gewachsenen Ortsnamen Eingang in die offiziellen Dokumente, womit historisches Unrecht – zu einem Gutteil – wiedergutgemacht werde.Pöder: „Tolomei hätte dem Gesetzesentwurf auch zugestimmt“Durchwegs entsetzt über das neue Gesetz gibt sich hingegen die Bürgerunion.„Tolomei hätte der SVP-Gesetzentwurf gefallen, Tolomei hätte dem SVP-Gesetzentwurf auch zugestimmt”, unterstreicht der Landtagsabgeordnete Andreas Pöder.Mit der neuen Regelung werde die Tür zur definitiven Anerkennung der erfundenen tolomeischen Ortsnamen weit geöffnet.„Bei den Ortsnamen hätte die Bevölkerung das letzte Wort haben sollen“, so Pöder. Doch sein Antrag, eine Volksbefragung über den Gesetzentwurf anzuberaumen, wurde von der Mehrheit abgelehnt.Grünen: „Idee ist gut, Umsetzbarkeit ist fraglich“„Endlich hat Südtirol ein Toponomastikgesetz“, schreiben die Grünen in einer Presseaussendung am Samstag. Nun könne sich die Politik wieder größeren Themen zuwenden.Erfreut zeigen sich die Landtagabgeordneten Riccardo Dello Sbarba und Hans Heiss vor allem von der nun eingeführten paritätischen Kommission.„Dieses Kriterium der Zwei- und Dreisprachigkeit ist es, das eine großzügige, sinnvolle Lösung ermöglicht“, so die Grünen. Ein Vorgehen nach diesem Kriterium könne sich als wesentlicher Beitrag für das gute Zusammenleben im Land erweisen.Zweifel seien aber angebracht: Denn mit dem neuen Gesetz werde die wahre Problematik an die Bezirksgemeinschaften weitergereicht.„Diese müssen sich plötzlich zu Toponomastik-Kommissionen umrüsten – eine Aufgabe, für die sie weder den Auftrag noch das Know-How haben“, meinen die Grünen.Theiner: „Historischer Schritt, zukunftsweisende Lösung“Als eine „zukunftsweisende Lösung“ hat SVP-Obmann Richard Theiner die Ortsnamen-Regelung auf einer Konferenz mit SVP-Ortsobleuten und Mitgliedern des Parteiausschusses am Samstagvormittag in Nals bezeichnet. Ein Stolperstein im Zusammenleben der Sprachgruppen sei mit dem neuen Gesetz endlich aus dem Weg geräumt, so Theiner.Dass „auch in der SVP nicht alle mit dem erreichten Kompromiss glücklich sind“, sei Theiner klar. „Die Tolomei’schen Namen waren und sind ein Frevel.“ Jedoch müsse man das Autonomiestatut respektieren, das besage, dass die Ortsnamen in beiden Sprachen geführt werden müssen.„Die Umsetzung wird alles andere als leicht“, meint Theiner weiter.