<BR />Die Ortstaxe liegt je nach Beherbergungsbetrieb zwischen 1,50 und 2,50 Euro, wobei fast alle Gemeinden die Grundtaxe noch erhöht haben. „In Summe erbringt sie 90 Millionen Euro“, sagt Gemeinden-Chef Andreas Schatzer. Sie fließen an Tourismusvereine, IDM – und im Haushalt 2025 erstmals zu zehn Prozent an die Gemeinden, die sie auch einheben.<BR /><BR />Doch die Freude über die zusätzliche Einnahmequelle währt kurz. Auf Vorschlag des Landeshauptmanns hat der Rat der Gemeinden beschlossen, dass die Ortstaxe ab 2026 in die Finanzkraft der Gemeinde einfließt. Je mehr Finanzkraft eine Gemeinde aber hat, desto weniger erhält sie als Beitrag für laufende Kosten beim Land. „Vorne rein, hinten raus“, kommentieren die Grünen sarkastisch. Nachdem man den Gemeinden nach vielen Polemiken ein „Leckerli“ in Sachen Ortstaxe gegeben habe, hole man sich dieses „durch die Hintertür“ wieder zurück. „Dasselbe passiert seit Jahren bei Strom und GIS“, argumentiert Schatzer. Gemeinden, die hohe Einnahmen aus der Wasserkraft oder aus der Gemeindeimmobiliensteuer GIS verzeichnen, bekommen weniger Hilfe vom Land. Das Geld werde an weniger finanzstarke Gemeinden umverteilt. „Bei der Ortstaxe ist bis dato aber nur das Prinzip, nicht aber das Ausmaß beschlossen. Der Vorschlag dazu lautet, dass fünf der zehn Prozent als Finanzkraft angerechnet werden sollen“, so Schatzer.<h3> In hoch touristischen Gemeinden regt sich Widerstand</h3>Dass nur das Prinzip, nicht aber das Ausmaß beschlossen ist, hat einen guten Grund. In den hoch touristischen Gemeinden regt sich Widerstand. Hohe Einnahmen aus der Ortstaxe ziehen für sie ein klares Minus bei den Zuweisungen des Landes für die laufenden Kosten nach sich.<BR /> Ein konkretes Beispiel liefert Cristina Pallanch. Der Gemeinde Kastelruth stehen 500.000 Euro aus der Ortstaxe zu. „Werden uns jetzt 250.000 Euro angerechnet, so bedeutet dies am Ende langer Berechnungen, dass wir 97.000 Euro weniger vom Land erhalten“, so Pallanch. Gerecht sei dies nicht, denn gerade durch den Tourismus entstünden der Gemeinde viele Mehrkosten, zum Beispiel bei Infrastrukturen wie den Straßen.<h3> „Das Geld fehlt dem Dorf als Ganzes“</h3>„Ich kann der Solidarität unter den Gemeinden einiges abgewinnen. Trotzdem werden in Schenna mehrere Zehntausend Euro an Zuwendungen des Landes fehlen – und dieses Geld fehlt dem Dorf als Ganzes“, so Bürgermeisterin Annelies Pichler. Man sei bei den laufenden Kosten am Limit.<BR />„Fair ist was anderes“, wettert Bürgermeisterin Sonja Plank. 40.000 Euro werden Hafling fehlen. „Ich finde es nicht richtig, dass die tourismusstarken Gemeinden erneut abgestraft werden, nachdem man bei uns bereits über die GIS den Hebel angesetzt hat“, so Plank. Gerade hoch touristische Gemeinden hätten deutlich Mehrkosten. Zudem sei die Ortstaxe kein stabiler Faktor. „Ständig wird aufgrund von Polemiken an ihr herumgebastelt und jetzt soll sie nach nur einem Jahr in eine Regelung einfließen, die für uns Gemeinden dann zehn Jahre gilt. Das ist zu schnell und auch nicht fair“, meint Plank.