Samstag, 30 August 2014: Gegen 11.35 Uhr wird Eva Klotz bei Franzensfeste von einer Polizeistreife angehalten.An und für sich schon kein erfreuliches Ereignis – doch für Klotz kommt’s noch schlimmer: „Der Polizist, der sich weigerte seinen Namen zu nennen, wusste nicht, dass es das Recht auf Gebrauch der deutschen Sprache gibt“, beschwert sich Klotz. „Er sprach es mir ab.“Kein Geld für Deutschkurs?Er sei seit vier Jahren hier, von einem diesbezüglichen Gesetz wisse nichts, zitiert Klotz den Ordnungshüter in einer Mitteilung an die Presse. Und: Er werde auch keinen Deutschkurs besuchen – auch, weil er nicht das nötige Geld dazu habe.Später kam laut Klotz ein Kollege hinzu – offensichtlich deutscher Muttersprache.„Wie ist es möglich, dass jemand seit vier Jahren in Südtirol Polizeidienst versieht und nie auf die Existent des Rechtes auf Gebrauch der Muttersprache aufmerksam gemacht wurde?“, wollte Klotz deshalb in einer Anfrage wissen.Die Antwort darauf, ausgestellt von Regierungskommissärin Elisabetta Margiacchi, hat Klotz nun über Landeshauptmann Arno Kompatscher erhalten. Darin würden die „Fakten eiskalt abgestritten“, ist Klotz erbost.„Unverzüglich Kollegen hinzugerufen“Denn in ihrem Schreiben hielt Margiacchi laut Klotz fest, dass der Polizist, „nachdem er festgestellt hat, dass der Fahrzeuglenker (Eva Klotz; Anm. d.Red.) der deutschen Sprachgruppe angehört, unverzüglich seinen Kollegen hinzugerufen hat“. Somit habe der Mann gezeigt, dass er sehr wohl um die Autonomiebestimmungen im Bereich der Zweisprachigkeit wisse.Zudem gehe aus den Akten nicht hervor, „dass die Polizisten auf die Unmöglichkeit der Teilnahme an Kursen in deutscher Sprache hingewiesen hätten – wie behauptet aus ‚Geldmangel‘“. Im Gegenteil: Die Verwaltung des Innenministeriums fördere das Erlernen der deutschen Sprache kontinuierlich.stol