An der Urabstimmung dürfen alle volljährigen Italiener sowie EU-Bürger und Ausländer mit Aufenthaltsgenehmigung teilnehmen.Bis zu drei Millionen Personen werden sich zu den PD-Wahllokalen begeben, schätzt das Parteigremium. Eine effiziente Maschinerie ist längst in Bewegung, um den Urnengang zu organisieren. 9.000 „Wahllokale“ werden auf dem gesamten nationalen Gebiet eingerichtet. 80.000 freiwillige PD-Anhänger sollen für einen reibungslosen Verlauf der Wahlen sorgen.2 Euro für Urnengang Wer sich an den Vorwahlen beteiligen will, muss einen Beitrag von zwei Euro leisten. Gewählt wird am Sonntag von 8 bis 20 Uhr. Sollte kein Kandidat beim ersten Wahlgang die absolute Stimmenmehrheit erhalten, sind am 2. Dezember Stichwahlen vorgesehen.Bersani gilt als aussichtsreichster Kandidat PD-Vorsitzender Pierluigi Bersani gilt als aussichtsreichster Kandidat im Rennen um die Premier-Kandidatur.Als Parteichef wäre er der natürliche Spitzenkandidat der Mitte-links-Allianz, doch der 61-jährige Bersani – seit 2009 an der Spitze des PD - hat eingewilligt, sich Vorwahlen zu unterziehen, um den Wählern die Möglichkeit zu geben, selbst den Spitzenkandidaten zu bestimmen.„In der heutigen Gesellschaft gibt es keine unkündbaren Arbeitsplätze mehr, das gilt auch in unserer Partei. Bei uns ist niemand abgesichert, auch ich nicht“, pflegt Bersani zu sagen.Laut Umfragen geht er als Favorit ins Rennen um die Premierkandidatur. Viele kritisieren jedoch seinen Mangel an Charisma. Laut jüngsten Umfragen könnte er es beim ersten Wahlgang auf 41 Prozent der Stimmen schaffen. Dies würde jedoch nicht genügen, sich Stichwahlen zu ersparen.Matteo Renzi heißt der gefährliche Herausforderer Bersanis gefährlichster Herausforderer ist der 37-jährige Bürgermeister von Florenz, Matteo Renzi, der als Hoffnungsträger einer jungen Generation von Mitte-links-Politikern gilt.Er beansprucht nicht nur den Spitzenposten in seiner Partei, er will einen Generationenwechsel in der italienischen Politik in die Wege leiten. „Rottamatore“ nennt er sich, Verschrotter. Der selbst gewählte Spitzname passt zu dem Ex-Pfadfinder, der klare Ideen hat.„Weil wir 40-Jährigen endlich an die Macht wollen, wird uns Arroganz vorgeworfen“, sagt Renzi. „Aber lieber arrogant sein als feige. Wir können nicht länger brav abwarten, bis uns die Älteren das Ruder überlassen.“Laut jüngsten Umfragen könnte er auf rund 26 Prozent der Stimmen kommen und es damit Zugang in die Stichwahl schaffen, sollte Bersani beim ersten Wahlgang nicht die absolute Stimmenmehrheit erreichen.Auch Vendola will mitmischen Ins Rennen geht auch Niki Vendola, Präsident der Region Apulien und Chef der Linkspartei SEL (Linke, Ökologie und Freiheit). Er ist bekennender Homosexueller und Katholik, auf seine politische Geschichte in der Kommunistischen Partei stolz und setzt sich für soziale Fairness und Zivilrechte ein.Er will Migranten das Recht auf Integration, und zwar konkret auf soziale Teilhabe, etwa durch Zugang zum Wohnungsmarkt, zu Schulbildung und Berufsausbildung sichern.Seine Kampagne für die Legalisierung homo- und heterosexueller Lebenspartnerschaften sorgt jedoch für Unmut im katholischen PD-Flügel. Laut Umfragen kommt er auf rund 16 Prozent der Stimmen.Laura Puppato ist einzige PD-Spitzenkandidatin Als einzige Frau kämpft Laura Puppato um die PD-Spitzenkandidatur. Die PD-Fraktionschefin im venezianischen Regionalrat will sich für eine starke laizistische und ökologistische Linie in der Demokratischen Partei einsetzen.Die 55-Jährige will sich auch verstärkt für Frauenrechte engagieren. Puppato hat laut Umfragen mit vier Prozent der Stimmen kaum Chancen auf eine Premierkandidatur.Bruno Tabacci ist Außenseiter Als letzter Kandidat geht der 66-jährige christlichdemokratische Politiker Bruno Tabacci ins Rennen. Tabacci, der dem linken Mailänder Bürgermeister Giuliano Pisapia als Finanzdirektor beiseite steht, gilt als Außenseiter im Rennen um die PD-Premierkandidatur.Der aus der Provinz Mantua stammende Tabacci hat seine politische Laufbahn in der Democrazia Cristiana (DC) der 1980er Jahre begonnen. Zwischen 1987 und 1989 amtierte er als Präsident der Region Lombardei. Seit 1992 sitzt er im Parlament.Er drängt darauf, dass die PD eine klare zentrumsorientierte Politik einschlägt. Laut Umfragen kann er auf nicht mehr als zwei Prozent der Stimmen hoffen.stol/mit/apa