„Wir halten die Erfahrung dieses Kabinetts für beendet“, betonte PdL-Chef Angelino Alfano nach einem Gespräch mit Präsident Giorgio Napolitano am Freitag.„Vor 13 Monaten haben wir den Amtsantritt von Mario Monti unterstützt. Berlusconi hatte sich zu diesem Schritt entschlossen in der Hoffnung, dass sich die Lage in Italien bessern würde. Heute sagen wir, dass die Phase Monti zu Ende ist“, sagte Alfano in Anspielung auf die schwierige Wirtschaftslage in dem von einer akuten Rezession erdrosselten Italien. Der PdL ist die stärkste Einzelpartei im Parlament. Alfano versicherte, dass seine Partei ein geregeltes Ende der Legislaturperiode garantieren werde. Staatschef Giorgio Napolitano suchte am Freitag in Dauerkonsultationen einen Weg, die bis zum Frühjahr dauernde Legislaturperiode ordnungsgemäß zu beenden. Das sei auch das Ziel seiner Partei, erklärte Alfano. Aus diesem Grund habe man sich enthalten und nicht gegen Monti gestimmt.Am Donnerstag habe sich die Gruppierung bei zwei Vertrauensabstimmungen enthalten. „Wir haben nicht die Regierung gestürzt, weil wir die Institutionen und das Land nicht in den Abgrund treiben wollen. Wir wollen ein geregeltes Ende dieser Legislaturperiode“, so Alfano.Scharfe Kritik vom PDDer Partito Democratico attackierte den PdL scharf. „Wir sind Monti gegenüber loyal und werden es bis Ende der Legislaturperiode sein“, betonte PD-Chef Pierluigi Bersani. Er kritisierte Berlusconis Pläne, wieder seine Kandidatur für das Premieramt einzureichen. „Das ist eine Rückkehr auf einen Weg, der uns in den Abgrund geführt hat. Dabei hätte das Land ein dramatisches Bedürfnis nach Personen, die Verantwortung für das Land übernehmen“, kommentierte Bersani.Der Gründer der Lega Nord, Umberto Bossi, sieht keine Alternative zu Berlusconis Kandidatur. „Berlusconi muss kandidieren, ansonsten würde seine Partei verschwinden“, sagte Bossi in Anspielung auf die starken Stimmenverluste des PdL bei den letzten Regionalwahlen auf Sizilien im Oktober.apa