Italien bringe nicht den Mut auf, sich in einen modernen Bundesstaat nach europäischem Muster umzuwandeln. Der Senat sollte in eine echte Vertretung der Länder und Regionen, in eine Länderkammer umgerüstet werden, verlangte Peterlini.Er hatte hierzu einen umfassenden Gesetzentwurf eingebracht, der mit in den koordinierten Gesetzestext eingeflossen ist.Grundsätzlich sollte sich der italienische Staat laut Peterlini föderaler gestalten, den schwerfälligen Staatsapparat abbauen und eine bürgernahe Verwaltung über Regionen und Gemeinden aufbauen.„Man sollte die Sonderautonomien als Vorbild nehmen, statt als Neidobjekt zu betrachten“, sagte er in seiner Rede.Der Artikel 116 der Verfassung gebe schon jetzt den Normalregionen die Möglichkeit, ein ähnliches Sonderstatut mit kräftigen Zuständigkeiten zu erreichen.Der vereinheitlichte Gesetzestext enthalte zwar die dringendsten Verfassungsänderungen, wie etwa die Reduzierung der Anzahl der Parlamentarier, um die Kosten der Politik zu senken und die parlamentarischen Arbeiten zügiger zu gestalten. Allerdings sei von einer Länderkammer keine Rede.Vorgesehen sei lediglich eine paritätische Kommission, die aus Vertretern aller Regionen und autonomen Provinzen und gleich vielen Senatoren bestehen soll, welche zwingende Gutachten zu Gesetzen über regionale Angelegenheiten abgeben müsse.Das sei ein magerer Trost, beklagte Peterlini. Um ein neues Vertrauen zwischen den Bürgern und den demokratischen Einrichtungen aufzubauen, müssten dringend das Wahlgesetz geändert und die Instrumente der direkten Demokratie verstärkt werden, verlangte er.Präsident Carlo Vizzini gab ihm grundsätzlich Recht, verteidigte den Entwurf allerdings als größtmöglichen gemeinsamen Nenner, der noch in dieser Legislaturperiode verabschiedet werden könne. Dann sollten größere Reformen folgen.