Der neue Bereichsvertrag für die Landesverwaltung ist seit Mitte November vorunterzeichnet. Mit ihm wird der Stundenplan flexibilisiert: Die Arbeit kann von Montag bis Donnerstag zwischen 7 und 19 Uhr erbracht werden, am Freitag bis 14 Uhr. Die Kernzeit am Freitagnachmittag wird abgeschafft. Besondere Diensterfordernisse ausgenommen, dürfen/müssen Angestellte am Freitagnachmittag nicht arbeiten. <h3> Online-Petition gestartet</h3> Eigentlich eine feine Sache, möchte man meinen. Aber wohl nicht für alle, denn seit gestern werden über eine Online-Petition Unterschriften gegen die Schließung der Landesämter am Freitagnachmittag gesammelt.<BR /><BR /> Begründet wird das nicht mit Bedürfnissen der Bürger, sondern mit jenen der Mitarbeiter. Die neuen Arbeitszeiten seien unter dem „Vorwand Flexibilisierung“ beschlossen worden. Flexibilität bedeute aber, sich die Arbeitszeit weiter selbst einteilen zu können, statt als Pendler um 6 Uhr in den Bus zu steigen und um 20 Uhr heimzukommen. <BR /><BR />Work-Life-Balance bedeute auch, in Ruhe Mittag zu essen, statt ein Brot zu verschlingen. Mitten im Schuljahr würden Kinder plötzlich am Freitagnachmittag von 2 Personen betreut, während man für den Rest der Woche verzweifelt eine Lösung suche, um die fehlenden Stunden abzuarbeiten.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1107234_image" /></div> <BR /><BR />„Es geht im Grunde um 25 Minuten, die pro Tag mehr zu arbeiten sind, um auf 38 Wochenstunden zu kommen“, so Amhof. Sie verwies auf eine Umfrage unter 3242 Landesangestellten, an der sich 2303 Mitarbeiter beteiligt haben. 57,4 Prozent der Befragten (Teilzeitkräfte inklusive) und 65,8 Prozent der Vollzeitangestellten haben darin den Vorschlag zur Flexibilisierung einschließlich Schließung der Büros am Freitagnachmittag begrüßt. <BR /><BR />Damit dies klappt, können Essensgutscheine künftig ganztags genutzt werden (bisher nur von 12.15 bis 14.30 Uhr). Die Stundenbank für Zeitausgleich steige von 8 auf 50 Stunden.<h3> Probieren geht über Studieren</h3> „Ich bitte alle, die neue Arbeitszeitregelung erst einmal zu probieren, bevor man sie verwirft“, so Amhof. Viele Verwaltungen wie die Gemeinden hätten sie bereits seit Langem und keiner möchte zurück zur Arbeit am Freitagnachmittag, an dem Mitarbeiter nun mehr Zeit für Familie hätten.