Südtirol feiert in dieser Woche den Tag der Autonomie. Wie jedes Jahr am 5. September wird daran erinnert, dass die Sonderstellung das Land von einem armen Randgebiet der 1960er-Jahre zu einer der wohlhabendsten Gegenden Europas gemacht hat. <BR /><BR />Natürlich war es nicht die Autonomie allein. Südtirol hatte und hat – bei aller berechtigten Kritik – kluge Strategen und fähige Verwalter an der Spitze der Landespolitik. Vor allem aber waren es die Bürger und Unternehmen, die ihre Chancen genutzt und das Beste aus den autonomen Kompetenzen gemacht haben.<BR /><BR /><embed id="dtext86-71244441_quote" /><BR /><BR />Nicht zum Feiern sind hingegen die regelmäßigen Provokationen aus den extremen Lagern – von italienischer wie von deutscher Seite. Erst kürzlich musste der Bozner Gemeinderat Diego Salvadori zurücktreten, nachdem er ein Nazi-Zitat auf Facebook verbreitet hatte <a href="https://www.stol.it/artikel/politik/nach-goebbels-zitat-diego-salvadori-tritt-zurueck" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">(Hier lesen Sie mehr dazu).</a><BR /><BR />Nun sorgt erneut ein italienischer Rechtsaußen für Schlagzeilen: Der langjährige Leiferer Gemeinderat Bruno Borin veröffentlichte auf Facebook eine Pizza mit dem Konterfei von Benito Mussolini <a href="https://www.stol.it/artikel/politik/leiferer-forza-italia-politiker-postet-und-loescht-pizza-mit-mussolini-gesicht" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">(Hier die ganze Geschichte dazu).</a><BR /><BR />Klar: Solche Ewiggestrigen suchen Aufmerksamkeit. Eigentlich sollte man sie „net amol ignorieren“, wie es der österreichische Kabarettist Helmut Qualtinger formulierte. Will heißen: Einige Aussagen sind es nicht einmal wert, ignoriert zu werden. Doch manche Provokationen sind zu plump, um sie stillschweigend hinzunehmen.<BR /><BR /><embed id="dtext86-71244442_quote" /><BR /><BR />Gerade jetzt, da Südtirol die Autonomie feiert, wissen die meisten Italiener im Land sehr wohl, dass auch sie davon profitieren. Wer sich in anderen Regionen Italiens umsieht, erkennt schnell, dass hier effizienter verwaltet wird. Auch der einst vielzitierte „Disagio“, das Unbehagen der Italiener in Südtirol, gehört längst der Vergangenheit an.<BR /><BR />Und dennoch gibt es Unbelehrbare, die an ihrer menschenverachtenden Ideologie festhalten wie eine kranke Kuh am Schwanz. Ihr einziges Ziel: einen ethnischen Konflikt heraufzubeschwören, den es de facto längst nicht mehr gibt.<BR /><BR />Es bleibt zu hoffen, dass die nächste Generation in Südtirol dieses alte Zündeln endgültig begräbt – auf italienischer wie auf deutscher Seite. Damit das Land seine Energie in die wirklich wichtigen Fragen der Zukunft investieren kann. Und nicht in die Hirngespinste der Ewiggestrigen.<BR /><BR /> <a href="mailto:arnold.sorg@athesia.it" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">arnold.sorg@athesia.it</a>