Nach einem umfangreichen Beteiligungsprozess steht nun der „#SüdtirolPlan für die Mobilität von Morgen“. Am Freitag wurde er vorgestellt. „Südtirol wird sich verändern. Die Mobilität Südtirols wird sich verändern. Und jeder hat eine zentrale Rolle“, kündigte Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider an.<BR /><BR />Durch 7 Meilensteine soll mehr nachhaltige Mobilität erreicht werden, erklärte Alfreider. Das größte Potenzial gebe es bei der Verlagerung von Verkehr auf Bahn und Rad, weshalb die Mobilität mit Bahn und Rad nahezu verdoppelt werden solle. Durch verbesserte Knotenpunkte soll der Wechsel der Mobilitätsmittel einfacher werden. <BR /><BR />Die Digitalisierung soll das einfache Bezahlen auf den Öffis und das Buchen ganzer Mobilitätspakete möglich machen. Sensible Gebiete wie die Dolomiten sollen durch bessere Lenkung der Mobilitätsflüsse aufgewertet werden. „Wir wollen, dass das am meisten benutzte Mobilitätsmittel nicht mehr das Auto ist“, so Alfreider. <h3> Brennerachse: Digitaler grüner Korridor</h3>Die länderverbindende Brennerachse soll zum Brenner Digital Green Corridor werden, und zwar möglichst unterirdisch, damit die Orte entlang des Korridors weniger belastet sind. „Bis 2026 werden wir rund 700 Millionen Euro – darunter Gelder aus Finanzierungen über PNRR; FSC; Green Deal; EU-Life – in die Umsetzung des Plans investieren“, rechnete Alfreider vor. Für die Umsetzung des gesamten Plans brauche es 2,085 Milliarden Euro.<BR /><BR />Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer erklärte, über das Gemeindenentwicklungsprogramm könnten die Gemeinden nun mit Bürgerbeteiligung die Nutzung der Flächen selbst planen, wobei ein Plan auch die Mobilität betreffe und unter anderem festschreibe, wo es Platz für Fußgänger, Radwege, Bushaltestellen oder Parkplätze gibt.<BR /><BR />Mithilfe von Big Data hat das Land 2021 die Verkehrsbewegungen in Südtirol eines Tages im Oktober 2021 untersucht und laut Mobilitätsexperte Stefano Ciurnelli festgestellt, dass diese für das Auto 11,35 Millionen Kilometer ausmachen. Das wäre dreimal die Strecke von der Erde zum Mond. Der Plan soll nun, so der Experte, alle Maßnahmen für nachhaltige Mobilität und alle Pläne für die verschiedenen Mobilitätsmittel zusammenfassen und alle Bewegungen integriert berücksichtigen. <h3> Mobiles Ticketing-System für die Busse</h3>Patrick Dejaco (STA) kündigte an, dass noch im laufenden Jahr 700 Busse mit dem Mobile-Ticketing-System ausgestattet würden. Ende des Jahres werde das alte System abgeschaltet. <BR /><BR />Für die zentrale Verkehrsflussüberwachung sollen bis Ende 2024 etwa 500 Kameras aktiv sein, berichtete Fabian Tech vom Straßendienst. Die Daten würden zeigen, wo Verkehr starte, wohin er sich bewege und wie lange die Bewegung gedauert hat und wie lange das Fahrzeug an einem Ort geblieben ist, erklärte Tech. „Vor allem aber zeigen die Daten, wo noch Eingriffe nötig sind und wo es Potential zum Verlagern gibt“, sagte Tech.<BR /><BR />Die EU gebe vor, die Zahl der Verkehrstoten bis 2050 auf null zu senken. Dazu brauche es Eingriffe an neuralgischen Stellen wie Kreuzungspunkten auf den Hauptverkehrsachsen aber auch in den Orten, berichtete Tiefbauabteilungsdirektor Umberto Simone. Die neuen Straßenbaurichtlinien würden den Verbrauch an öffentlichen Flächen bereits reduzieren. <BR /><BR />Bis 2030 soll die gesamte der Flotte der SASA mit alternativen Antrieben fahren, und zwar solle es rund 400 Busse, davon 180 mit Wasserstoff betriebene und 210 Elektrobusse geben, kündigte SASA-Direktor Luigi Lugaro an. <BR /><BR />Der neue Südtirolplan für die Mobilität wird nach der Genehmigung durch die Landesregierung veröffentlicht.<BR />