Die Einnahmen aus dem Kampf gegen die Steuerhinterziehung könnten in Italien aber künftig nicht mehr nur für das Stopfen von Haushaltslöchern verwendet werden. Die Regierung plant laut einem Bericht der Tageszeitung „Repubblica“, dass das Geld künftig verpflichtend für die Senkung von Steuern genutzt wird.Eine entsprechende Bestimmung könne schon bald vom Ministerrat verabschiedet werden, so die Zeitung. Damit wolle Monti - nach der Einführung von neuen Steuern und Reformen in der Wirtschaft und der Verwaltung - die dritte Phase seiner Regierungszeit starten.Der Plan sieht laut der „Repubblica“ vor, dass die Einnahmen aus der Steuerhinterziehung eines Jahres – schätzungsweise 12 bis 15 Milliarden Euro – im darauffolgenden Jahr genutzt werden, z.B. um die Einkommenssteuer Irpef um einen oder mehrere Prozentpunkte zu senken. Ob alle Steuerzahler davon profitieren würden, oder nur die niedrigen Einkommen, ist noch unklar. Als Alternative zu einer solchen Steuersenkung könnte die Regierung aber auch Familien, Arbeitern und Rentnern bei Abschreibungen entgegenkommen, so die “Repubblica”, denn hier werde die Regierung durch Kürzungen 20 Milliarden Euro einsparen: fünf Milliarden im laufenden Jahr, 15 Milliarden im Jahr 2013.Eingreifen will die Regierung aber auch bei den Ausgaben: Am Freitag hat sie ein Komitee eingesetzt, das den Staatshaushalt bei einem sogenannten „spending review“ durchforsten soll. Das Komitee, das am Montag seine Arbeit aufnehmen wird, soll Ausgabenprogramme, Ämter und Tätigkeiten ausfindig machen, die abgeschafft oder rationalisiert werden, ineffiziente Sektoren aufdecken und klären, welche Gesetze, die obsolete Finanzierungen vorsehen, gestrichen werden können. “Damit beginnen werden die Experten in den Ministerien”, so die “Repubblica”.rb