So etwa in Welschnofen, wo die Bürgerliste jetzt zwar den Bürgermeister stellt, die SVP mit 12 von 15 Sitzen im Gemeinderat aber klar die Mehrheit stellt. Ähnlich gelagert ist der Fall in Andrian, wo die Bürgerliste ebenfalls das höchste Amt in der Gemeinde bekleidet, im Gemeinderat gegenüber der SVP aber mit sechs zu neun Mitgliedern in der Minderheit ist. In St. Ulrich und Glurns halten sich die Mitglieder von SVP und Bürgerliste jeweils die Waage. Zumindest in diesen Gemeinden dürfte die Bildung des Gemeinderates schwierig, wenn nicht gar unmöglich werden und es somit zu Neuwahlen kommen.<BR /><BR />Insgesamt mussten die Bürgerlisten landesweit allerdings einen herben Verlust hinnehmen. Im Vergleich zu vor fünf Jahren sitzen in den kommenden fünf Jahren 69 Bürger- und Dorflistler weniger in den Gemeinderäten als bisher. Zum einen sind diesmal weniger Listen zur Wahl angetreten, zum anderen gab es mancherorts teils deutliche Verluste. Klar an Sitzen zulegen konnte hingegen die SVP. So sitzen in den kommenden fünf Jahren 69 SVPler mehr in den Gemeinderäten als in der abgelaufenen Amtszeit. Und auch die Süd-Tiroler Freiheit kann mit einem Zuwachs von 24 Sitzen ein klares Plus verzeichnen. Vom erhofften Erfolg oder gar einem Kopf-an-Kopf-Rennen um das eine oder andere Bürgermeisteramt blieb man dann aber doch um ein gutes Stück entfernt.<BR /><BR />Erfreuliches Fazit dieser Gemeinderatswahlen: In den Ratsstuben wird es immer weiblicher. Mit 556 Frauen hat Südtirol seit Sonntag beinahe 100 Gemeinderätinnen mehr als bisher. Damit ist inzwischen beinahe jedes dritte Gemeinderatsmitglied eine Frau. Und auch bei den Bürgermeisterämtern sind die Frauen langsam, aber sicher auf dem Vormarsch. Nach diesen Wahlen gibt es wieder drei Bürgermeisterinnen mehr im Land. Und die Chancen auf eine vierte stehen mit Katharina Zeller, die es in Meran klar in die Stichwahl geschafft hat, nicht schlecht.<BR /><BR />Andernorts, wo nur Männer den Sprung in den Gemeinderat geschafft haben, dürfte die Besetzung des Gemeindeausschusses nun allerdings schwierig werden. Hier wird wohl ein Mann zugunsten einer Frau verzichten müssen, damit die gesetzlich vorgesehene Chancengleichheit gewahrt wird.<BR /><BR />Und dann wäre da noch der kuriose Fall in Terenten. Auch dort steht die Bürgerliste im Zentrum des Geschehens. Diese hat 4 Sitze im Gemeinderat erobert. Allerdings haben sich nur drei Kandidaten zur Wahl gestellt. <a href="https://www.stol.it/artikel/politik/kurioser-fall-in-terenten-mehr-ratssitze-als-kandidaten" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Hier die Einzelheiten dazu.</a>