Der Außenpolitiker hält auch die von Polens Vize-Regierungschef Jaroslaw Kaczynski vorgeschlagene „friedenserhaltende Mission der NATO“ in der Ukraine weiterhin für eine von mehreren Optionen. Zwar sei es notwendig, eine Eskalation des Kriegs zu verhindern. Er warnte den Westen aber gleichzeitig vor „Passivität, Naivität, Zögern“. Eine „Politik der Angst“ - wie sie europäische Großmächte zuerst gegenüber der Aggression der Nazis praktiziert hätten - könnten sich die Verbündeten heute mit Blick auf Russland nicht leisten.
Biden wollte am Freitag aus Brüssel nach Polen weiterreisen, das direkt an die Ukraine grenzt. Etwa 2,2 Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine sind bisher nach Polen eingereist, ein Großteil ist dort geblieben. Das Land hat rund 38 Millionen Einwohner.
Der US-Präsident will sich erst in der grenznahen Stadt Rzeszow über den humanitären Einsatz zur Versorgung der Flüchtlinge informieren. Außerdem wird er in Polen stationierte US-Soldaten treffen und kommt zu Gesprächen mit der polnischen Führung in die Hauptstadt Warschau. Dort werde er am späten Samstagnachmittag zwischen 17.00 und 18.00 Uhr beim Königsschloss eine Rede halten, sagte ein Sprecher der US-Botschaft in Warschau am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.