Die Entscheidung, wie die Reform der Politikerrenten letztendlich aussehen wird, fällt der Regionalrat, „denn das Gutachten ist kein Gesetzentwurf“, unterstrich Kompatscher.Vorschläge im GutachtenDas bereits bestehende Gesetz könne neu interpretiert und somit neu geregelt werden, so Kompatscher, nach Meinung der Rechtsexperten seien auch rückwirkende Eingriffe möglich. Grundlage sei, das Renteneintrittsalter für Politiker auf 66 Jahre anzuheben und so an jene für Arbeitnehmer anzugleichen. Die betroffenen Politiker könnten - so das Gutachten - die Wahl zwischen einer höheren Leibrente (ohne Vorschuss) oder einer niedrigeren Rente (plus Abschlagzahlung) haben. "Beide Optionen kann der Regionalrat aber anpassen, es ist also in jedem Fall eine Wahl zwischen zwei 'schlechteren' Optionen als ursprünglich", so der Landeshauptmann.Eine Anpassung der Abschlagzahlung - also der "Rentenvorschüsse" – sei möglich, wenn die Kriterien zur Berechnung angepasst werden. "Man kann die Lebenserwartung der durchschnittlichen anpassen, den Abzinsfaktor erhöhen und ein so genanntes Legislativrisiko berücksichtigen, das Risiko also, dass ein künftiger Gesetzgeber Änderungen vornimmt", so Kompatscher. VorschussIn jedem Fall gilt allerdings, dass bei einer Neuregelung all jene, die einen Vorschuss erhalten haben, diesen - ganz oder zum Teil - zurückzahlen müssen. Für alle jene, die das Rentenalter noch nicht erreicht haben, könnte eine gänzliche Rückzahlung vorgeschrieben werden. "Für sie würde die Höhe der Abschlagzahlung neu berechnet, Berechnung und Auszahlung aber erst bei Erreichen des Rentenalters vorgenommen", so der Landeshauptmann. Die effektiven Politrentner müssten dagegen die Differenz zwischen der alten und der neuen Berechnung zurückzahlen.“Der Ball liegt jetzt beim Regionalrat“Die Neuregelung soll auch jene einschließen, die für die Auszahlung ihrer (höheren) Leibrenten und damit gegen eine Abschlagzahlung optiert haben. "Diese Renten könnten in einem Ausmaß gekürzt werden, wie dies auch das römische Parlament für seine Rentner bereits getan hat", so der Landeshauptmann. Die Kürzung in Rom belief sich auf rund 20 Prozent. Der Ball, so Kompatscher, liege nun allerdings beim Regionalrat. "Wir wollen nicht vorgreifen, die Entscheidung liegt bei ihm."