Südtirol sei privilegiert und die Italiener in den anderen Regionen müssten die Privilegien der Sonderautonomie bezahlen, so der Tenor der Sendung, in der Kompatscher gegen Vorwürfe und Vorurteile angehen musste."Chefankläger" in “Porta a Porta” war der Journalist Pierfrancesco De Robertis mit seinem Buch „La casta a statuto speciale“; De Robertis sprach von Bürgern erster und zweiter Klasse.Die Südtiroler könnten eine Reihe von Privilegien genießen - von der bezahlten Pflegekraft bis hin zur kostenlosen Zahnmedizin und langen Auszeiten für Mütter im öffentlichen Dienst.Der Staat gebe in Südtirol weniger aus, als er einnehme, antwortete der Landeshauptmann, der aber mehrmals unterbrochen wurde und nicht die Möglichkeit hatte, auf Aussagen zu antworten.Kompatscher saß in einem Studio in Bozen und war bei der aufgezeichneten Sendung, die ab 23.20 Uhr ausgestrahlt wurde, zugeschaltet.ReaktionenDie Reaktionen auf die Sendung blieben nicht aus. „Spätestens seit der Sendung ‚porta a porta’ von Bruno Vespa sind die Südtiroler in den Augen der Italiener Abzocker und privilegierte Italiener. Dass Landeshauptmann Kompatscher nicht ausreden konnte und dass ihm Vespa mehrmals das Wort abgeschnitten hat, kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass uns die SVP in all den Jahren in diese Situation gebracht hat", so Pius Leitner in einer Aussendung, "es geht nur noch ums Geld und der Minderheitenschutz, weswegen wir überhaupt eine Autonomie haben, spielt keine Rolle mehr.""Kompatscher fehlte offensichtlich entweder der Mut, die entscheidende Frage anzusprechen, nämlich jene der politischen Zukunft unseres Landes oder aber er hat sich mit der Zugehörigkeit Südtirols zu Italien abgefunden. Dann wäre sein jüngster Verweis auf das Selbstbestimmungsrecht im SVP-Parteistatut nicht nur ein Placebo sondern eine Täuschung des eigenen Volkes“, betont der freiheitliche Fraktionssprecher im Landtag.Klotz: "Soll sich ganz Südtirol weiterhin so vorführen lassen?"Sie sehe sich nach dem Fernseh- Auftritt von Kompatscher bei der Rai Rom darin bestätigt, dass die Forderung nach Ausübung des Selbstbestimmungsrechtes schlüssiger und unangefochtener sei als die hilflose Verteidigung einer Autonomie, die im Staat Italien immer größeren Angriffen ausgesetzt sei, schreibt Eva Klotz (Süd-Tiroler Freiheit) in einer Aussendung.Sie frage die Führungsspitze der SVP und Arno Kompatscher, ob sie sich und ganz Südtirol weiterhin so vorführen lassen wollten, oder ob ihr Verantwortungs- und Ehrgefühl sie nicht doch endlich zu einem Richtungswechsel führe, so Klotz.Pöder: "Konzertierter Angriff gegen die Südtirolautonomie"Andreas Pöder ("BürgerUnion - Ladins Dolomites - Wir Südtiroler") spricht von einem "konzertierten Angriff gegen die Südtirolautonomie"."Die RAI selbst sollte zuerst einmal ihr 260-Millionen Euro Loch stopfen, ohne zusätzliche Steuergelder oder Gebühren, bevor sie eine Hasssendung über Südtirols hart erkämpfte Autonomie ausstrahlt", so Pöder in einer Aussendung.stol Hier öffnen