Bei den größten Protesten seit Beginn des Volksaufstandes im März wurden am Freitag zumindest 19 Zivilisten getötet, berichteten Aktivisten. Bereits in der Vorwoche waren bei Schießereien nach dem Freitagsgebet 22 Menschen ums Leben gekommen.Zehntausende Aufständische gingen den militärischen Repressionen zum Trotz erneut auf die Straße. Die Ankündigung, dass Assads Cousin Rami Makhlouf, der als mächtigster Geschäftsmann des Landes und als Sinnbild für staatliche Korruption gilt, auf Drängen des Präsidenten zurücktreten und sein Geld zukünftig für wohltätige Zwecke spenden soll, schien sie in keiner Weise zufriedenzustellen.„Die Proteste vergangene Woche waren groß, aber diese Woche sind sie noch größer“, versicherte der Oppositionelle Walid al-Bunni in einem Telefongespräch aus Damaskus. „Die Demonstranten halten noch keine großen Plätze in großen Städten, wie wir es in Ägypten gesehen haben, aber wir gehen in diese Richtung.“ Immer mehr Menschen würden auf die Straße gehen und dabei ihr Leben riskieren.Assad hat im Norden des Landes bereits eine Militäroffensive gegen Hochburgen des Widerstandes gestartet. Bisher sind in den Auseinandersetzungen laut UN-Angaben seit März mehr als 1.200 Zivilisten ums Leben gekommen, rund zehntausend weitere wurden festgenommen. Die syrische Regierung macht „bewaffnete Banden“ für die Gewalt verantwortlich. Das Staatsfernsehen berichtete am Freitag bei Kundgebungen von einem toten Soldaten.Die Ausweisung fast aller ausländischen Journalisten aus Syrien macht zuverlässige Angaben über Todesfälle auf beiden Seiten schwierig. apa/reuters/afp