<BR /><BR />Die Putschisten hätten lediglich die Kontrolle über das Staatsfernsehen erlangt. Das TV-Signal sei für einige Minuten unterbrochen gewesen, so der Außenminister. <BR /><BR />Am Sonntagmorgen waren mindestens acht Soldaten im Fernsehen aufgetreten und hatten erklärt, ein Militärausschuss unter der Führung von Oberst Tigri Pascal habe die Macht übernommen. In der verlesenen Erklärung hieß es, die nationalen Institutionen würden aufgelöst, die Verfassung ausgesetzt und die Grenzen des Landes geschlossen. Als Grund nannten die Soldaten die sich verschlechternde Sicherheitslage im Norden Benins. Zuvor war in mehreren Stadtteilen von Cotonou, der größten Stadt des Landes, Gewehrfeuer zu hören gewesen.<BR /><BR />Innenminister Alassane Seidou teilte wenige Stunden später mit, die Streitkräfte des Landes, das unter anderem an Togo und Nigeria grenzt und im Süden eine Atlantikküste hat, hätten den Putschversuch vereitelt. „Die Regierung fordert die Bevölkerung daher auf, ihren normalen Tätigkeiten nachzugehen“, hieß es in seiner Erklärung. Die französische Botschaft hatte auf Facebook von Schüssen in der Nähe der Residenz von Präsident Patrice Talon in Cotonou berichtet und die Bürger aufgefordert, zu Hause zu bleiben. Der Vorsitzende der Kommission der Afrikanischen Union, Mahmoud Ali Youssouf, erklärte, er verurteile den versuchten Militärputsch auf das Schärfste und forderte die Einhaltung der Verfassung.<BR /><BR />Im April ist in Benin eine Präsidentschaftswahl geplant, die das Ende der Amtszeit des seit 2016 amtierenden Präsidenten Talon markieren würde. Die Regierungskoalition hatte Finanzminister Romuald Wadagni als Kandidaten für seine Nachfolge nominiert. Im vergangenen Monat hatte das Land eine neue Verfassung angenommen, die das Mandat des Präsidenten von fünf auf sieben Jahre verlängert. Kritiker bezeichneten dies als Versuch der Regierungskoalition, ihre Macht auszubauen. <BR /><BR />In den vergangenen Jahren hatte das Militär in Benins nördlichen Nachbarländern Niger und Burkina Faso die Macht übernommen. Dies ist in Afrika immer wieder der Fall, etwa auch in Mali und Guinea. In Guinea-Bissau ereignete sich dies erst im vergangenen Monat. Es war insgesamt der neunte Putsch in West- und Zentralafrika seit 2020.