Eine Einigung mit den Arbeitnehmerverbänden sei eine unentbehrliche Bedingung, damit die Regierung zwei Milliarden Euro zur Finanzierung sozialer Abfederungsmaßnahmen in der Krise auftreiben könne, mahnte Arbeitsministerin Elsa Fornero. Diese Gelder hofft das Kabinett, durch Einsparungen zu lukrieren, die dank der umfangreichen Pensionsreform zur Verfügung stehen sollen.„Ich bin zuversichtlich, dass es zu einer Einigung kommt und ich arbeite dafür. Ich begreife, dass die Reform viele Änderungen mit sich bringt, doch es handelt sich um eine gute Reform, die den italienischen Arbeitsmarkt tiefgreifend erneuern wird. Ein Nein der Gewerkschaften könnte ich nicht begreifen“, meinte Fornero.Ein Eckpfeiler der Reform ist die Einführung einer sogenannten „Sozialen Versicherung“ für Arbeitnehmer im staatlichen Bereich und in der Privatwirtschaft, die mit zeitlich befristeten Verträgen angestellt sind. Die Regierung will den Kündigungsschutz lockern.Im Fall von Jobverlust könnten sie Arbeitslosengeld bekommen, wenn sie mindesten zwei Jahre Versicherungsbeiträge eingezahlt und in den zwei Jahren vor dem Arbeitsverlust mindestens 52 Wochen lang gearbeitet haben. Mit der Versicherung soll Arbeitnehmern zwölf Monate lang Arbeitslosengeld ausgezahlt werden. Bei Arbeitnehmern über 58 Jahren sollen es 15 Monate sein.Der Gewerkschaftsverband CGIL kritisierte den Plan der Regierung als unzulänglich, um Italienern mit unsicheren Arbeitsverhältnissen im Fall von Jobverlust unter die Arme zu greifen. „Wir drängen auf eine allumfassende Reform der sozialen Abfederungsmaßnahmen. Der Vorschlag der Ministerin ist eine Reform, die keinen Schutz für alle Arbeitnehmer sichert und das jetzige System nur noch mehr verschlechtert“, meinte CGIL-Chefin Susanna Camusso. apa