Der Regionalrat verabschiedete noch ein neues Wahlgesetz, mit dem die norditalienische Region spätestens Ende Jänner zu den Urnen gehen wird.Ende der Ära FormigoniDamit fällt der Vorhang über der Ära des skandalumwitterten Gouverneurs Roberto Formigoni, der 17 Jahre lang die Lombardei regiert hat. Formigoni zog die Konsequenzen aus einer ausgedehnten Bestechungsaffäre, die sein Regionalparlament seit Wochen schwer belastet.Nachdem Domenico Zambetti, ein hochrangiges Mitglied des lombardischen Regionalparlaments, vor zwei Wochen wegen Mafia-Verstrickungen verhaftet worden war, musste Formigoni, ein enger Vertrauter von Ex-Premier Silvio Berlusconi, das Handtuch werfen. Formigoni, der ebenfalls wegen Kontakten zu skandalumwitterten Unternehmern in den vergangenen Monaten stark unter Beschuss geraten ist, hatte sich hartnäckig gegen seinen Rücktritt gewehrt.Nachdem ihm die verbündete Lega Nord jedoch die Unterstützung entzogen hat, musste Formigoni kapitulieren und Neuwahlen ankündigen. Die Wahlen in der Lombardei sollen an einem Sonntag zwischen dem 16. Dezember und dem 27. Jänner 2013 stattfinden. Den genauen Wahltermin muss das Innenministerium noch bekanntgeben.Skandale erschüttern seit Monaten die italienische Regionalpolitik. Auch der Regionalrat der Region Latium mit der Hauptstadt Rom ist zuletzt in den Sog von schweren Skandalen geraten. Eine riesige Affäre um Veruntreuung von Parteigeldern in Berlusconis Partei „Volk der Freiheit“ führte zum Rücktritt der Präsidentin von Latium, Renata Polverini. Der Ministerrat drängte Polverini, Neuwahlen auszuschreiben, die zwischen Jänner und Februar 2013 stattfinden werden.apa