Zur Erinnerung: Im März diesen Jahres war es im Landtag in Sachen Mindest- und Niedrigrentner heiß hergegangen. Auslöser war ein Beschlussantrag des Freien Landtagsabgeordneten Andreas Leiter Reber gewesen, mit dem Ziel, die Rente in Südtirol durch Landesbeiträge auf mindestens 1000 Euro für jeden anzuheben. Der Antrag war mit allen Stimmen der Opposition plus der des SVP-Mandatars Sepp Noggler angenommen worden.<BR /><BR />„So einfach über die Beitragsschiene geht das nicht“, hatte Soziallandesrätin Rosmarie Pamer eingewandt – und einen eigenen Passus angehängt, der die Landesregierung u.a. auffordert, in Rom bei Ministerien und INPS im Sinne der Rentner zu intervenieren. Auch dieser Passus wurde damals angenommen. <BR /><BR />Konkret gehe es darum, so Pamer damals, „bei Verhandlungen mit Rom – mit den Ministerien und dem Fürsorgeinstitut INPS –, zu erreichen, dass Sozialleistungen des Landes nicht von den Rentenbezügen abgezogen werden.“<BR /><BR />Ein halbes Jahr nach dem Beschluss des Landtages hat Leiter Reber nun nachgefragt, wobei er nicht nur wissen wollte, ob es bereits Vereinbarungen gibt, sondern auch aus welchen Gründen man denn nicht bereits in den vergangenen 10 Jahren diesbezüglich mit der INPS verhandelt habe. Laut Antwort von Landeshauptmann Arno Kompatscher gibt es bislang keine Vereinbarungen. Der zweite Aspekt blieb unbeantwortet. <BR /><BR />Allerdings habe man zur „Problematik der Mindestrenten wie des Rentenniveaus generell (...) im Austausch mit den entsprechenden staatlichen Behörden begonnen, Lösungsszenarien auszuloten“.<BR />In der Region Friaul-Julisch Venetien „löst“ man das bereits über regionale Integrationen zur staatlichen Einkaufskarte: Bei Anspruchsberechtigten legt die Region (über die INPS) auf die staatlichen 80 Euro (alle 2 Monate) 140 Euro drauf. <h3> „Die Idee ist top“</h3>„Die Idee ist top“, findet Werner Steiner vom KVW: Wichtig, sei dabei, dass das Ganze für Rentner unkompliziert sein müsse. Dennoch komme es hier „auf Feinheiten“ an, denn nicht jeder der auf dem Papier nichts habe bzw. wenig Rente erhalte, sei tatsächlich bedürftig.<BR /><BR />Stephan Vieider von der Rentnergewerkschaft im ASGB geht sogar noch weiter: „Unsere Politiker müssen endlich die volle soziale Autonomie für Südtirol durchsetzen“, fordert er. Dann könnte das Land als Ausgleich für die höheren Lebenshaltungskosten in Südtirol jedem Rentner eine Landeszulage drauflegen – „und nicht gerechtfertigte Ungleichbehandlungen fielen weg“, sagt er. Denn unter Mindest- und Niedrigrentnern fänden sich halt auch solche, die im Erwerbsleben etwa durch Schwarzarbeit ihre Renteneinzahlungen sehr niedrig gehalten hätten. <BR /><BR />Das gibt auch Alfred Ebner von der Rentnergewerkschaft des CGIL/AGB zu bedenken, hier müsse man genau hinschauen. In gerechtfertigten Fällen sollte die ältere Person dann aber nicht zum Bittsteller werden müssen: „Da gilt es auch die Würde des Menschen zu beachten“, sagt er. <BR /><BR />„Die Landesregierung muss dafür sorgen, dass Südtirols Renten an die hiesigen Lebenshaltungskosten angepasst werden. Anzufangen ist bei den Niedrigrenten und dafür sind endlich alle kreativen Möglichkeiten auszuschöpfen“, betont Leiter Reber.