Schätzungen zufolge leiden in Südtirol zwischen 4000 und 7000 Menschen an dieser Sucht, die nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch deren Familien schwer belastet und häufig zu erheblichen Vermögensverlusten führt.<BR /><BR />„Ein umfassender Aktionsplan des Landes zur Prävention der pathologischen Spielsucht und zur gesundheitlichen Versorgung der Betroffenen war längst überfällig“ so Alfred Ebner von der Rentnergewerkschaft im AGB-CGIL. <BR /><BR />Auch wenn die meisten Menschen einen verantwortungsvollen Umgang mit Glücksspielen pflegen, sind die Grenzen zur Abhängigkeit oft fließend. „Besonders finanziell benachteiligte Personen fallen häufig der Illusion zum Opfer, durch hohe Gewinne ihre Lebenssituation entscheidend verbessern zu können“, so Ebner.<h3> Fast 1000 Euro pro Kopf im Jahr</h3>Die Zahlen zum Glücksspiel in Südtirol sind alarmierend: Jährlich werden fast 1000 Euro pro Kopf in verschiedene Glückspiele investiert. Die Gewinnquote liegt dabei zwischen 70 und 90 Prozent. Besonders gefährlich sind Online Spiele , die auch statistische schwer zu erfassen sind. Die Einnahmen der Provinz Südtirol aus dem Glücksspiel belaufen sich auf rund 45 Millionen Euro jährlich. Gleichzeitig werden vergleichsweise nur geringe Mittel für Prävention und Bekämpfung der Spielsucht bereitgestellt.<BR /><BR />Laut Ebner sind „nicht nur die Bekämpfung, sondern auch die Einschränkung der Zugangsmöglichkeiten – insbesondere für Jugendliche – ein wirksamer Schutz.“ Zudem ist es dringend geboten, Höchstgewinne zu begrenzen, da die Aussicht auf horrende Geldsummen immer wieder als verlockende Motivation zur Teilnahme wirkt.<BR /><BR />„Südtirol braucht daher dringend einen gut durchdachten und nachhaltigen Aktionsplan, der Prävention, Beratung und Unterstützung der Betroffenen gleichermaßen fördert und somit das gesellschaftliche und gesundheitliche Risiko der Glücksspielsucht deutlich mindert“, so abschließend Ebner.