Charlie Kirk, 31-jähriger Gründer der rechts-konservativen Organisation Turning Point USA, wurde vergangene Woche während einer Veranstaltung an der Utah Valley University durch einen einzigen Gewehrschuss in den Hals getroffen und tödlich verletzt.<BR /><BR /> <video-jw video-id="GrlFrV7q"></video-jw> <BR /><BR /><BR />Der 22-jährige Robinson wurde einen Tag später festgenommen und trat nun erstmals vor Gericht auf. Ihm wird Mord vorgeworfen. Der Fall hat national hohe Wellen geschlagen und sorgt besonders im konservativen Lager um Präsident Donald Trump für Aufsehen. Dort wird die Tat als Ausdruck wachsender Gewalt gegen Rechte gewertet.<BR /><BR />Ein klares Motiv haben die Ermittlungsbehörden bislang nicht öffentlich gemacht. Doch laut Anklageschrift schrieb Robinson an seine Mitbewohnerin, eine Trans-Frau, mit der er in einer Beziehung lebte: „Ich hatte genug von seinem Hass. Manchen Hass kann man nicht wegverhandeln.“<BR /><h3> Handschriftliche Notiz für seine Partnerin</h3>„Lass es gut sein. Schau unter meine Tastatur“, ist laut amerikanischen Medienberichten die erste Nachricht, die der Staatsanwalt des Utah County, Jeff Gray, aus dem Austausch zwischen Robinson und seiner Partnerin zitiert. Letztere schaute nach und fand einen Zettel mit der Aufschrift: „Ich habe die Gelegenheit, Charlie Kirk auszuschalten, und ich werde sie nutzen.“ <BR /><BR />Als seine Partnerin ihn fragte, ob das ein makaberer Scherz sei, antwortete Robinson: „Ich bin noch okay, mein Schatz, aber ich stecke noch eine Weile in Orem (Anm. d. Red.: auf dem Campus der Utah Valley University, rund sechzig Kilometer südlich von Salt Lake City in den Vereinigten Staaten) fest. Es sollte nicht mehr lange dauern, bis ich nach Hause kann, aber ich muss noch mein Gewehr holen. Ehrlich gesagt hatte ich gehofft, dieses Geheimnis bis zu meinem Tod im hohen Alter bewahren zu können. Es tut mir leid, dass ich dich da mit hineingezogen habe.“<BR /><BR />Auf die direkte Frage, ob er es gewesen sei, antwortete er: „ Ja, ich war es. Es tut mir leid.“<h3> Auszüge aus den Textnachrichten</h3>Partnerin: Ich dachte, sie hätten den Täter bereits gefasst?<BR /><BR />Robinson: Nein. Zuerst haben sie nur einen verrückten alten Mann verhaftet, dann jemanden, der ähnliche Kleidung trug. Ich wollte mein Gewehr aus dem Versteck holen, aber dieser Teil der Stadt wurde abgeriegelt. Es ist ruhig, fast ruhig genug, um davonzukommen – aber ein Fahrzeug steht immer noch dort.<BR /><BR />Partnerin: Warum?<BR /><BR />Robinson: Warum ich es getan habe?<BR /><BR />Partnerin: Ja.<BR /><BR />Robinson: Weil ich genug hatte von seinem Hass. Manche Formen von Hass lassen sich nicht wegdiskutieren.<BR /><BR />Robinson: Wenn ich das Gewehr unbeobachtet bergen kann, bleibt keine Spur zurück. Ich werde es noch einmal versuchen. Ich glaube nicht, dass sie es entdeckt haben.<BR /><BR />Partnerin: Wie lange hast du das geplant?<BR /><BR />Robinson: Etwas mehr als eine Woche. Ich war schon fast dran, aber ein Streifenwagen steht direkt neben dem Versteck. Offenbar haben sie die Stelle durchsucht. Lieber wäre mir gewesen, ich hätte es sofort geholt… Hoffentlich finden sie keine Fingerabdrücke.<BR /><BR />Robinson: Nur das Gewehr war dort, eingewickelt in ein Handtuch. Erinnerst du dich, wie ich die Patronen graviert habe? Diese dummen Sprüche darauf sind ein Internet-Meme. Wenn Fox News irgendwann „notices bulge uwu“ zitiert, bekomme ich einen Schlaganfall. Es nervt, dass ich es zurücklassen muss. Aber ich glaube, Opas Waffe hat ihren Zweck erfüllt. Das Zielfernrohr allein war 2.000 Dollar wert.<BR /><BR />Robinson: Lösch bitte diesen Chatverlauf.<BR /><BR />Robinson: Mein Vater will Fotos vom Gewehr. Opa will wissen, wer es in der Hand hatte. Die Bundesbehörden haben inzwischen ein Foto veröffentlicht – es ist sehr auffällig. Mein Vater ruft mich gerade an, aber ich gehe nicht ran.<BR /><BR />Robinson: Seit Trump Präsident ist, ist mein Vater Hardcore-MAGA.<BR /><BR />Robinson: Ich werde mich freiwillig stellen. Einer meiner Nachbarn arbeitet als Sheriff-Stellvertreter.<BR /><BR />Robinson: Das Einzige, worum ich mir Sorgen mache, bist du, Liebling.<BR /><BR />Partnerin: Ich mache mir viel mehr Sorgen um dich.<BR /><BR />Robinson: Bitte, sprich nicht mit den Medien. Keine Interviews, keine Kommentare. Wenn die Polizei dich befragt: verlange sofort einen Anwalt – und schweig.<h3> Weitere Entwicklungen im Fall</h3>Die Polizei durchsuchte Robinsons Wohnung mit einem richterlichen Beschluss. Dabei fanden sie eine Patronenhülse mit Gravur ähnlich derer im zurückgelassenen Gewehr. Auch Zielscheiben mit Einschüssen wurden sichergestellt.<BR /><BR />Robinson verweigert bislang die Kooperation mit den Ermittlern. Seine Familie und Freunde dagegen haben Aussagen gemacht. Laut seiner Mutter habe er sich politisch nach links entwickelt und sei durch die Beziehung zur Trans-Frau zunehmend LGBTQ-freundlich geworden.<BR /><BR />Schließlich war es seine Familie, die ihn dazu brachte, mit einem pensionierten Sheriff-Stellvertreter Kontakt aufzunehmen, durch den er sich später stellte.<BR /><BR />Robinson wurde am Donnerstagabend nahe seiner Heimatstadt St. George in Süd-Utah festgenommen, rund 390 Kilometer vom Tatort entfernt. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1212405_image" /></div> <BR />Ihm werden Mord, illegale Waffenverwendung (strafbar mit bis zu lebenslanger Haft), Behinderung der Justiz (bis zu 15 Jahre) und Zeugenbeeinflussung vorgeworfen, da er seinen Partner zur Löschung der Nachrichten und zum Schweigen aufforderte.<BR /><BR />FBI-Direktor Kash Patel erklärte am Dienstag, man ermittle gegen alle Personen, die mit Robinson in einem Discord-Gaming-Chatraum kommunizierten. Dort seien mehr als 20 Personen aktiv gewesen. Die Ermittlungen sollen klären, ob das Attentat Teil einer größeren Gewaltbewegung gegen religiöse Gruppen oder Konservative war.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1212408_image" /></div> <BR /><BR />Die Anklage umfasst zusätzlich zwei Strafverschärfungen: wegen Ausübung der Tat vor Kindern sowie wegen politisch motivierter Gewalt.<h3> Empörung in rechten Kreisen</h3>Die Enthüllung über Robinsons Beziehung zu einer Transperson löste in ultrarechten Kreisen wütende Reaktionen aus. Die bekannte Trump-Anhängerin und Verschwörungstheoretikerin Laura Loomer äußerte auf X (vormals Twitter) die Vermutung, Robinson könne von einer „Trans-Terror-Zelle“ manipuliert worden sein. Sie forderte, die Trans-Community als „terroristische Bewegung“ einzustufen.<h3> Charlie Kirk: Lautstarker Gegner der LGBTQ-Community</h3>Charlie Kirk, 31, galt als eines der wichtigsten Sprachrohre der US-amerikanischen Rechten. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1212411_image" /></div> <BR /><BR />Er trat regelmäßig in Podcasts, TV-Formaten und auf Veranstaltungen auf, wo er sich unter anderem gegen Abtreibung, Waffengesetze und die Rechte von Nicht-Weißen äußerte. Besonders vehement wetterte er gegen Transmenschen. In einer früheren Rede bezeichnete er die Transgender-Bewegung als „pulsierenden Mittelfinger an Gott“ und als „Widerspruch zum Naturgesetz“.