Darin sichern sich Rom und Bengasi „gegenseitige Unterstützung und Zusammenarbeit im Kampf gegen die illegale Einwanderung“ zu. In Zukunft solle auch die „Abschiebung illegaler Immigranten“ in das Kriegsgebiet wieder möglich sein, hieß es. Praktische Details wurden zunächst nicht bekannt.„Das Abkommen zeigt, wie eng die Zusammenarbeit dort ist, wo der libysche Übergangsrat international anerkannt worden ist“, lobte Frattini. „Die illegale Einwanderung wird die Beziehungen zwischen Europa und Afrika für die nächsten 25 Jahre gestalten“, erklärte Dschibril. „Gemeinsame Anstrengungen“ seien daher wichtig. Das Problem der Flüchtlingsströme dürfe allerdings nicht nur unter Aspekten der Sicherheit betrachtet werden, sondern auch unter dem der Entwicklung, forderte der Libyer.Der italienische Regierungschef Silvio Berlusconi hatte im August 2008 mit seinem damals engen Partner Muammar al-Gaddafi einen Freundschaftsvertrag geschlossen. Rom verpflichtete sich darin zu Milliardenzahlungen in den folgenden 20 Jahren als Ausgleich für Schäden der Kolonialzeit und erhielt im Gegenzug Hilfe bei der Flüchtlingsabwehr. Diese wurde allerdings von Gaddafi gekündigt, als Italien gegen sein Regime Stellung bezog.Nach Angaben des Innenministeriums strandeten seit Beginn des Libyenkonflikts mehr als 18 000 Menschen aus dem Bürgerkriegsgebiet an Italiens Küsten. Insgesamt kamen seit Januar etwa 42 800 Menschen über die gefährliche Mittelmeerroute nach Italien.dpa