Künftig soll es Handwerkern möglich sein, eigene Produkte, u. a. Lebensmittel, direkt zu verkaufen, ohne eine separate gewerbliche Lizenz zu benötigen. Zudem sollen Maßnahmen ergriffen werden, um den Zugang zu Krediten zu verbessern und Netzwerke von kleinen Betrieben zu stärken, geht aus dem Gesetzesentwurf hervor, den der Fratelli-d'Italia-Senator Giorgio Salvitti eingebracht hat.<BR /><BR />Rund 1,3 Millionen Handwerksbetriebe beschäftigen italienweit 2,6 Millionen Menschen und erwirtschaften 374 Milliarden Euro. Doch laut den Handwerkerverbänden schaffen es 60 Prozent der Betriebe nicht, neue Fachkräfte zu rekrutieren, da viele Handwerker in Rente gehen.<BR /><BR />Parallel dazu geht ein Gesetzesvorschlag von Riccardo Molinari (Lega) im Abgeordnetenhaus durch das Gesetzgebungsverfahren. Er sieht die Einführung von Handwerkszonen in historischen Stadtzentren vor, um traditionelle Läden zu schützen und kleinere Bezirke wiederzubeleben. Vorgesehen ist auch ein Fonds in Höhe von jährlich 300 Millionen Euro für Gemeinden mit bis zu 5.000 Einwohnern zur Förderung der Handwerker. Die Regionen bewerten den Entwurf jedoch kritisch. Sie sehen die Gefahr, dass die regionale Zuständigkeit im Einzelhandel untergraben wird und frühere Liberalisierungen zurückgedreht werden.