Die Regierung will Großprojekte im Wert von neun Milliarden Euro finanzieren, mehrere davon sollen dem Wirtschaftswachstum in Süditalien dienen, teilte Verkehrsminister Altero Matteoli mit.Die Regierung hat unter anderem Finanzierungen für den Bau der umstrittenen Bahn-Hochgeschwindigkeitslinie zwischen Turin und Lyon locker gemacht.Die Trasse soll den transeuropäischen Bahnkorridor von Lissabon nach Kiew schließen. Die Regierung will auch den Bau einer Bahn-Hochgeschwindigkeitslinie zwischen Neapel und der Hafenstadt Bari finanzieren.Die neuen Infrastrukturprojekte sollen zur Förderung des Wirtschaftswachstums in Italien dienen.Ministerpräsident Silvio Berlusconi plant für Donnerstag ein Treffen mit den Industriellen, um mit ihnen eine gemeinsame Strategie zur Förderung des Wirtschaftswachstums zu entwickeln. Berlusconi will Maßnahmen für das Industriesystem, Infrastrukturen und Beschäftigung besprechen.„Die Frage der Investoren an Italien ist, ob das Land nach zehn Jahren Stagnation noch wachsen kann“, warnte Oppositionschef Pierluigi Bersani, der die Regierung Berlusconi zum Rücktritt aufruft.Berlusconis Demission würde in Italien wie schon in Spanien den Weg zu Neuwahlen ebnen. Das Land würde auf internationaler Ebene ein Signal des Neubeginns geben.Berlusconi berichtet am Mittwochnachmittag der Abgeordnetenkammer über seine Pläne zur Bewältigung des wirtschaftlichen Notstands.Dabei will der Ministerpräsident eine Vorverlegung der schärfsten Einsparungen ankündigen, die sein milliardenschweres Sparpaket vorsieht.Die strengsten Sparmaßnahmen in der öffentlichen Verwaltung, im Pension- und Gesundheitswesen, die der Premier aus politischen Erwägungen auf die Jahre 2013 und 2014 – also nach dem Ende seiner Amtszeit – verschoben hatte, sollen jetzt auf 2012 vorverlegt werden. 30 Milliarden Euro will Berlusconi im Zeitraum 2012-2014 einsparen. apa/epa