Ungarische Fußballfans wurden am Montagabend (31. März) angegriffen und zum Teil schwer verletzt, als sie nach dem Lokalderby zwischen CFR und Universitatea auf dem Heimweg vom Stadion waren. Sie seien von rumänischen Hooligans angegriffen worden, weil sie miteinander Ungarisch gesprochen hätten, nicht etwa weil sie Fans des falschen Clubs wären, <a href="https://szabadsag.ro/article/magyarul-beszelt-betortek-az-orrat-pedig-az-u-szineit-viselte-frissitve" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">berichteten die Jugendlichen der ungarischen Tageszeitung „Szabadsag“</a>.<BR /><BR />Einem der ungarischen Jugendlichen wurde die Nase eingeschlagen, wobei er fast das Augenlicht verloren hätte. Einem anderen wurde mit einem Knüppel auf den Kopf eingeprügelt. Die etwa 15 bis 20 maskierten Täter wurden bislang noch nicht identifiziert. <BR />Am Donnerstagabend (3. April) demonstrierten Hunderte Angehörige der ungarischen Minderheit vor dem Klausenburger Stadion gegen ethnischen Hass und Gewalt. In Rumänien leben rund 1,2 Millionen Ungarn, ihre Zahl geht seit Jahren zurück. Sie sind immer wieder nationalistischen Angriffen ausgesetzt; es gibt systematische Kampagnen gegen ungarische Symbole im öffentlichen Raum wie zweisprachige Ortsschilder und Aufschriften an Rathäusern.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1149741_image" /></div> <BR />„Solange Ungarn missbraucht werden, nur weil sie Ungarn sind, weil sie Ungarisch sprechen, ist unsere Gemeinschaft nicht völlig sicher. Hier können extremistische, anti-ungarische Parteien ungehindert hetzen, während der Staat oft ein Auge zudrückt. Jede Hassrede sollte bestraft werden, egal wer sie äußert – sei es ein Politiker oder eine Medienpersönlichkeit“, wird der Vorsitzende des Dachverbandes der Ungarn in Rumänien (RMNDSz), Hunor Kelemen, in „Szabadsag“ zitiert. <BR />Hassreden gegen Ungarn sind nichts Ungewöhnliches in Rumänien, wo die Politik immer mehr von Ultranationalisten bestimmt wird. Das drückt sich auch in den Ereignissen rund um die Präsidentenwahl aus, die Anfang Mai stattfinden soll. Sie war ursprünglich für Anfang Dezember angesetzt. Der bereits erfolgte erste Wahlgang wurde aber vom Verfassungsgericht annulliert, weil der rechtsextreme und russlandfreundliche Kandidat Calin Georgescu, der die meisten Stimmen erhalten hatte und daher in die Stichwahl eingezogen wäre, unerlaubte Unterstützung durch die Plattform TikTok erhalten hatte. Die Aussichten für die erneute Wahl scheinen nicht viel besser zu sein, <a href="https://adz.news/artikel/artikel/praesidentenrennen-sorge-vor-zwei-populisten-in-der-stichwahl-waechst" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">wie die „Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien“ schreibt</a>. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1149744_image" /></div> <BR />Die Attacke gegen die ungarischen Jugendlichen ereignete sich nach dem ersten Spieltag der Play-off-Runde in der ersten rumänischen Liga; <a href="https://www.fcucluj.ro/" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Universitatea Cluj</a> siegte mit 1:0. Der Club wurde 1919, nachdem das bis dahin zu Ungarn gehörende Siebenbürgen an Rumänien angeschlossen worden war, von rumänischen Professoren und Studenten gegründet und ist der Club der Rumänen in der Stadt. CFR Cluj ist der ältere Verein; er wurde 1907 von ungarischen Eisenbahnern unter dem Namen Kolozsvári Vasutas Sport Club gegründet. 1919 wurde der Name des Vereins in die rumänische Sprache übertragen ( <a href="https://cfr1907.ro/" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Caile Ferate Romane Cluj</a>). Bis heute sind viele seiner Anhänger Ungarn. <BR /><BR /><i>Verfasst von Hatto Schmidt für die Europäische Vereinigung von Tageszeitungen in Minderheiten- und Regionalsprachen (MIDAS).</i>