<i>Bevor Sie weiterlesen: Stimmen Sie ab!</i><BR /><BR /> <div class="embed-box"><div data-pinpoll-id="342031" data-topic="interests-properties-sp" data-autoplay></div></div> <BR /><BR /><BR />Premierminister Donald Tusk sprach im Parlament von einer „Provokation im großen Stil“. Insgesamt habe es in der Nacht 19 dokumentierte Luftraumverletzungen gegeben. Drei Drohnen seien sicher abgeschossen worden, ein vierter Abschuss werde geprüft. „Die Situation ist ernst, wir müssen uns auf verschiedene Szenarien vorbereiten“, sagte Tusk. Gemeinsam mit Präsident Karol Nawrocki kündigte er an, die Konsultationsklausel des Artikels 4 des Nato-Vertrags zu ziehen.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1210116_image" /></div> <BR /><BR />Der Artikel sieht vor, dass sich die Mitgliedsstaaten beraten, wenn die territoriale Integrität, politische Unabhängigkeit oder Sicherheit eines Mitglieds bedroht ist. Ein Automatismus für militärisches Eingreifen ist damit nicht verbunden – im Gegensatz zu Artikel 5, der im Fall eines bewaffneten Angriffs den Bündnisfall auslöst.<h3> Nato-Jets im Einsatz – auch Italien beteiligt</h3>Laut Nato-Quellen beteiligten sich an den Abwehrmaßnahmen neben der polnischen Luftwaffe auch niederländische F-35-Kampfjets, italienische AWACS-Aufklärer sowie Patriot-Radarsysteme der Allianz. Für mehrere Stunden wurden die Flughäfen von Warschau, Modlin und Rzeszów vorsorglich geschlossen. Am frühen Morgen nahm der zivile Luftverkehr größtenteils wieder seinen Betrieb auf.<h3> Kiew: „Gezielter Angriff auf Nato-Territorium“</h3>Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte, sein Land verfüge über „immer mehr Beweise“, dass es sich nicht um eine zufällige Kursabweichung, sondern um einen gezielten Angriff gehandelt habe. Acht Drohnen seien nach ukrainischen Angaben in Richtung Polen geflogen. „Dies ist ein gefährlicher Präzedenzfall für Europa“, warnte Selenskyj. Kiew bot Warschau zudem Unterstützung beim Aufbau eines gemeinsamen Frühwarn- und Drohnenabwehrsystems an.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1210119_image" /></div> <BR /><BR />Die russische Seite wies die Vorwürfe zurück. Andrej Ordash von der Botschaft in Warschau erklärte, es gebe „keinerlei Beweise“, dass die Drohnen russischer Herkunft seien. <a href="https://www.stol.it/artikel/politik/russland-startet-neue-drohnenangriffe-auch-polen-betroffen" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">(STOL hat berichtet.)</a><h3> Internationale Solidarität mit Polen</h3>Die Reaktionen aus Europa fielen deutlich aus. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sprach im Europaparlament von einer „rücksichtslosen und beispiellosen Verletzung des europäischen Luftraums“ und versprach: „Wir werden jeden Zentimeter Europas verteidigen.“ Sie kündigte weitere Sanktionen gegen Russland und ein „Bündnis für Drohnenabwehr“ mit der Ukraine an.<BR /><BR />Auch Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und Außenminister Antonio Tajani erklärten ihre „volle Solidarität“ mit Warschau. Schwedens Regierungschef Ulf Kristersson sowie die baltischen Staaten forderten eine sofortige Stärkung der Luftverteidigung an der Ostflanke der Nato.<h3> Drohnenkrieg in großem Stil</h3>Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe setzte Russland in der Nacht insgesamt 458 Drohnen und Raketen ein – einer der größten kombinierten Angriffe seit Kriegsbeginn im Februar 2022. Betroffen waren vor allem die westlichen Regionen um Lwiw, aber auch Kiew und weitere Großstädte. Mindestens ein Mensch wurde getötet.<BR /><BR />Während die Trümmer in Polen noch untersucht werden, wächst die Sorge vor einer weiteren Eskalation. „Solange Putin seine blutige Aggression fortsetzen darf, ist kein Land in Europa wirklich sicher“, erklärte der estnische Außenminister Margus Tsahkna.