Zur Erinnerung: Am vergangenen Donnerstag veröffentlichte die Stiftung „Gimbe“ eine Studie, laut der Südtirols gesundheitliche Grundversorgung nicht ausreichend sei: In 2 von 3 Teilbereichen erhält Südtirol laut der Studie ein „Ungenügend“ <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/schlechtes-zeugnis-fuer-suedtirols-gesundheitsdienst-keine-reaktion" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">(Mehr dazu lesen Sie hier). </a><BR /><BR />Trotz mehrmaligem Nachfragen gab es von den Verantwortlichen im Gesundheitsressort aber bislang keine Reaktion und keine Einschätzung zu dieser Studie. Bis zum heutigen Mittwoch. <h3> Fehlende Daten</h3>Gesundheitslandesrat und Landeshauptmann Arno Kompatscher, Ressortdirektor Günther Burger und der Generaldirektor des Sanitätsbetriebs, Florian Zerzer, luden zu einer Pressekonferenz. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="870827_image" /></div> <BR /><BR />Es gehe nicht darum, Dinge zu beschönigen, die schieflaufen, aber genauso wenig darum, Gutes schlechtzureden, sagte Kompatscher, seit 11 Monaten auch Gesundheitslandesrat, gleich eingangs. Dann folgten rund eineinhalb Stunden lang Erklärungen und Rechtfertigungen, warum Südtirols Gesundheitssystem bei Weitem nicht so schlecht sei, wie die „Gimbe“-Studie dargestellt.<BR /><BR />Da sind zum einen jede Menge fehlender Daten, die entweder nicht erfasst, nicht ans Ministerium übermittelt worden sind oder 2020 noch gar nicht einfließen durften. Letzteres betrifft die Gesundheitsversorgung in den Seniorenheimen. „Anders als im restlichen Italien fällt diese in Südtirol nicht in den Bereich Sanität, sondern in den Sozialbereich“, erklärt Ressortdirektor Günther Burger. Inzwischen habe das Ministerium erlaubt, auch diese Daten einfließen zu lassen. Damit sei man in diesem Punkt inzwischen positiv, so Burger.<h3> Hausärzte, Hauspflege und Facharztvisiten</h3>Ebenfalls an der mangelnden Datenlage liege die negative Bewertung der Hausbetreuung. In diesem Bereich sei es vielfach so, dass Hausärzte und Hauspflege getrennt zu den Patienten kämen und Erstere vergessen würden, dies zu melden, erklärt Zerzer. Ähnlich verhalte es sich mit der schlechten Bewertung der fristgerechten Facharztvisiten. <h3> Die schlechte Durchimpfungsrate</h3>In anderen Bereichen hingegen würden die negativen Bewertungen von gesundheitspolitischen Entscheidungen herrühren, so Kompatscher. „Etwa bei den kleinen, peripheren Krankenhäusern, in denen wir nie die Fallzahlen erreichen werden, um in der Statistik positiv zu werden“, sagt er. Und nicht zuletzt schlage sich auch die in Südtirol traditionell niedrige Impfrate auf das statistische Ergebnis nieder. <BR /><BR />Es gebe aber auch Bereiche, in denen es in Südtirol bestes funktioniere: Lebensmittelkontrollen und gesunder Lebensstil der Bevölkerung seien in Südtirol top. Ebenso funktioniere die Notfallmedizin bestens. <BR />Dies täuscht allerdings nicht darüber hinweg, dass in der Sanität teilweise dringender Nachholbedarf besteht. Den größten sieht Kompatscher in den Bereichen Fachkräftemangel und Digitalisierung. <BR />