"Nun brauchen wir den Mut zur Veränderung. Der Südtiroler Landtag hat mit der Verabschiedung des neuen Landesgesetzes einen wichtigen Schritt getan hin zu einem wirklich zusammengeführten Sanitätsbetrieb für das ganze Land: vereinheitlicht, verschlankt, vernetzt", ist Gesundheitslandesrätin Martha Stocker nach einer anstrengenden Nachtsitzung überzeugt."Die Ausrichtung des Gesetzes lässt sich in drei Zielsetzungen zusammenfassen: Wir setzen auf einen landesweit vernetzten Betrieb mit einheitlichen Abläufen zur medizinischen Betreuung der Menschen, ein Miteinander in der kollegialen Führung und die verstärkte Beteiligung und Mitsprache aller Interessensvertretungen", unterstreicht Gesundheitslandesrätin Stocker.Die Weiterentwicklung der Gesundheitsdienste zu einem modern organisierten und miteinander eng verbundenen Dienstleistungssystem garantiere den Menschen auch für die Zukunft die Sicherheit, dass sie zum richtigen Zeitpunkt und am richtigen Ort bedarfsgerecht medizinisch versorgt werden – und dies landesweit hinaus bis in die Talschaften nach den gleichen hohen Qualitätsstandards, so Gesundheitslandesrätin Stocker. Scharfe Kritik der OppositionDie Opposition hatte an der Reform einiges auszusetzen, zu zentralistisch, die kleinen Krankenhäuser gefährdet, der Generaldirektor mit zu viel Macht...Andreas Pöder unkte sogar, damit seien dem Landtag die letzten Zuständigkeiten zur Sanität genommen worden. Die Landesregierung könne nun sogar die Gesetzgebungszuständigkeit übernehmen.Laut Sven Knoll werde nur der Verwaltungsapparat wichtiger, die Wünsche der Bevölkerung seien nicht berücksichtigt und das Ärzteproblem nicht gelöst worden. Walter Blaas kritisierte vor allem die starke Rolle des Generaldirektors und die eingeschränkte Rolle der Gewerkschaften. Aus für kleine KrankenhäuserLänger diskutiert wurde über Art. 26, der die Krankenhäuser definiert als „ein Landeskrankenhaus und 3 Bezirkskrankenhäuser mit 2 Standorten“.So hatte Riccardo Dello Sbarba in der Artikeldebatte die Gleichrangigkeit beider Standorte gefordert und Sven Knoll hielt eine Unterscheidung zwischen Landeskrankenhaus und Bezirkskrankenhaus als nicht sinnvoll bezeichnet.Und konstatierte in seiner Erklärung zur Stimmabgabe, unter dem Strich seien die kleinen Krankenhäuser abgeschafft worden. Hans Heiss befürchtete, wenn in einigen Jahren der Landeshaushalt schrumpfe, dann würden das die kleinen Krankenhäuser als erste spüren. lpa/D/stol