„Wir sehen keine Anzeichen für eine Rezession“, sagte Merkel am Mittwoch in der Generaldebatte des Bundestages zum Haushalt 2012 in Berlin.Merkel räumte ein, dass die Regulierung der internationalen Finanzmärkte noch nicht soweit sei wie nötig. Hier müsse es als Lehre der Krise mehr Leitplanken geben. Die Sorgen der Menschen seien verständlich. Deutschland mache Druck, dass es in Europa einheitliche Regeln für den Handel mit riskanten Derivategeschäften gebe. Zur Wahrheit der Finanzkrise gehöre aber auch, dass nationale Alleingänge nicht ausreichten: „Alleine können wir es auch nicht entscheiden“, sagte Merkel.Nach den Worten der Kanzlerin ist der Euro „viel, viel mehr als eine gemeinsame Währung“. Die Geschichte habe gezeigt, dass Länder mit einer Gemeinschaftswährung nie Kriege gegeneinander geführt hätten. „Scheitert der Euro, scheitert Europa“, betonte Merkel. „Er darf nicht scheitern, und er wird nicht scheitern.“ Die hohe Verschuldung einzelner Länder sei die Hauptursache der Krise in der Euro-Zone.Merkel schloss erneut die Einführung von Eurobonds zur Bekämpfung der Schuldenkrise aus. „Eurobonds sind der Weg in die Schuldenunion.“ Die von SPD und Grünen geforderten europäischen Gemeinschaftsanleihen würden den Wettbewerb in der Euro-Zone aushebeln. Dann würden Schulden in einen Topf geworfen und der einzige Indikator in der Euro-Zone, die Zinssätze, werde vergemeinschaftet. „Das ist mit Sicherheit die falsche Antwort. Deshalb werden wir diesen Weg nicht mitgehen“, warnte die Regierungschefin. Union und FDP strebten nun eine Stabilitätsunion an. Merkel betonte, die hohe Verschuldung in Europa sei nicht allein das Ergebnis der Bankenrettungen und Konjunkturpakete seit 2008. „Diese Verschuldung ist das Ergebnis von Jahrzehnten einer falschen Philosophie“, betonte die Kanzlerin. Auch Deutschland sei an dieser Entwicklung beteiligt gewesen. So habe das Schuldenmachen seinen Ursprung in der ersten großen Koalition (1966-1969). Schlechte Zeiten seien mit mehr Schulden bekämpft worden, und in guten Zeiten sei dann der Schuldenberg nicht abgetragen worden. Daher müsse man sich mit dieser jahrzehntelangen Entwicklung „heute herumschlagen“. „Diese Krise kann mit einem “Weiter so„ nicht bekämpft werden.“ Es gehe um einen grundsätzlichen Wandel, zum Wohle künftiger Generationen.