Die gesamte Regierung sei mit Fittos Vorgehen einverstanden, so Frattini in einem Interview mit der Tageszeitung „Alto Adige“. Fittos Vorschlag zur Wegebeschilderung sei „sehr vernünftig“ gewesen, weil er eine lange Zeitspanne für den Austausch der einnamigen Schilder vorsah – nämlich bis zum 30. September 2012.Nach dem Scheitern des Abkommens müsse jetzt der „Weg des Autonomiestatuts“ beschritten werden und die „Zweisprachigkeit Südtirols wiederhergestellt“, werden erklärte Frattini.„Wir werden das Prozedere nun bis hin zu den extremen Konsequenzen vorantreiben“, sagte der Außenminister. Damit nahm er Bezug auf die Ankündigung, dass Rom auf Grundlage des Artikels 120 der Verfassung eingreifen werde, sollte das Land Südtirol nicht innerhalb von 60 Tagen für den Austausch der derzeit 36.000 einnamigen Schilder mit zweisprachigen sorgen.Im Artikel 120 heißt es u.a.: „Die Regierung ist - ohne Rücksicht auf die Gebietsgrenzen der lokalen Regierungen - befugt, bei Nichtbeachtung internationaler Bestimmungen und Abkommen oder der EU-Bestimmungen oder bei großer Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit für Organe der Regionen, der Großstädte mit besonderem Status, der Provinzen und der Gemeinden zu handeln, sowie wenn es für den Schutz der Rechts- oder Wirtschaftseinheit und insbesondere für den Schutz der wesentlichen Dienstleistungen betreffend die Bürger- und Sozialrechte erforderlich ist.“Auch kritisierte Frattini Durnwalders Aussage, dass ihn der diesbezügliche Verweis der Regierung „nicht berührt" (siehe eigener Bericht). Diese habe ihm „überhaupt nicht gefallen", sie sei diktatorisch.stol