Seit Tagen gehen in Schlanders die Wogen hoch. Grund ist der Vorschlag von Bürgermeisterin Christine Kaaserer, was den neuen Schlanderser Gemeindeausschuss betrifft.<BR /><BR />Damit sind bei weitem nicht alle einverstanden, denn es heißt, dass z. B. die Fraktionen nicht ausreichend berücksichtigt seien und vor allem der Wählerwille nicht zur Geltung komme. Und genau das war denn auch der Grund, dass der Ausschussvorschlag von Kaaserer in der Gemeinderatssitzung von gestern Abend im Rathaus keine Mehrheit fand.<BR /><BR />Kaaserer und der Gemeinderat waren zu Beginn der Sitzung bestätigt worden, dann folgte die BM-Eidesleistung – die Sitzung wurde vom ältesten Ratsmitglied Günther Bernhart geleitet. Auf Formalitäten – wenngleich sie wichtig sind – hatten die Dutzenden von Zuhörern und Zuhörerinnen aber nicht gewartet. Sie warteten auf den Ausschussvorschlag, der dann folgendermaßen lautete: <b>Werner Wallnöfer</b> (Landwirtschaft), <b>Jürgen Tragust</b> und <b>Kunhilde von Marsoner</b> (Soziale Mitte), <b>Manuel Trojer</b> (Wirtschaft) und <b>Manfred Horrer</b> (Richtungsunabhängiger).<BR /><BR />Dann meldeten sich der Reihe nach Ratsmitglieder zu Wort. Martin Wielander, Daniel Donner und Kunhilde von Marsoner ließen erkennen, dass sie nicht glücklich sind mit dem Vorschlag, denn damit würden viele Wählerstimmen nicht berücksichtigt ect. Auch Christiane Pircher sprach von vielen Diskussionen, die man geführt habe und davon, dass die Soziale Mitte so etwas wie das Gewissen der SVP sei. Daher gebe es viel Bauchweh mit dem Vorschlag von BM Kaaserer. <h3> „Haben auf den Deckel gekriegt“</h3>Ähnlich sahen es Manuel Trojer und Georg Hasenburger. Sie betonten zugleich, dass sie „auf den Deckel gekriegt“ hätten, weil sie als Verhinderer von Günther Bernhart dargestellt wurden. Dem sei aber nicht so, das sei absolut nicht korrekt. <BR /><BR /> Soweit die SVP-Räte; aber auch Gerda Platzgummer von der Bürgerliste Schlanders sorgte sich, da viele Wähler enttäuscht seien und konnte nicht zustimmen. Karin Meister (Süd-Tiroler Freiheit) schloss sich der Ablehnung an, sie werde diesem „Theater“ sicher nicht zustimmen. Schlussendlich führte auch Günther Bernhart (SVP) aus, warum er nicht zustimmen könne – mit denselben Argumenten Wählerwille und Fraktionsvertretung. „Das kann niemand verstehen“, sagte er in Bezug auf den Kaaserer-Vorschlag. Dunja Tassiello hingegen von „Zukunft Schlanders-Silandro Futuro“ unterstützte den Vorschlag.<BR /><BR />Die Bitte an BM Kaaserer war nun mehrfach, dass sie ihren Vorschlag überdenken solle. Mit etwas Zeit, Gesprächen und gutem Willen bzw. einer Vertagung der Abstimmung würde man die Sache schon irgendwie hinkriegen, lautete das Motto der Vorschlag-Skeptiker.<h3> Zurück zum Start</h3>Die Schlanderser Bürgermeisterin bestand jedoch auf einer Abstimmung. Diese ergab acht Nein-Stimmen, vier Enthaltungen (Manuel Trojer, Georg Hasenburger, Daniel Donner und Kunhilde von Marsoner) und nur sechs Ja-Stimmen (Christine Kaaserer, Manfred Horrer, Werner Wallnöfer, Jürgen Tragust, Hannes Gurschler und Dunja Tassiello). <BR /><BR />Somit ging der Ausschussvorschlag baden, BM Kaaserer und die SVP-Ratsmitglieder samt Standesvertretungen müssen zurück an den Start. Man habe noch einige Tage, um einen neuen Ausschuss auf die Beine zu stellen, wurde am Rande der Sitzung erklärt. Sollten die gesetzlichen Fristen nicht eingehalten werden, folgt ein Schreiben des Landes mit einer entsprechenden Mahnung.