Von 7.30 bis 14 Uhr mit Mittagessen oder doch lieber von 7.30 bis Mittag und dafür Dienstag und Donnerstag bis 16 Uhr? Die Debatte ist eröffnet. <BR /><BR />Erziehungsarbeit wird zum Großteil von Frauen geleistet. Diese aber benötigt die Wirtschaft als Arbeitskräfte. Es geht um Rentenjahre, Unabhängigkeit – und viele Familien brauchen ein zweites Einkommen. „Auftrag aus dem Regierungsprogramm ist es deshalb, Bildungszeiten in Kindergarten, Grund- und Mittelschule zu vereinheitlichen“, sagt Schulamtsleiterin Sigrun Falkensteiner.<BR /><BR />Während Kindergarten nämlich landesweit zwischen 7.30 bis 14.30 Uhr geöffnet sind, legt jede Schule selbst fest, wie sie die Unterrichtsstunden auf 5 Tage verteilt. „Da kommt es mitunter zu Kampfabstimmungen und berufstätige Eltern, die sich bereits eingestellt hatten, dass ihr Kind dienstags in der Schule ist, müssen die Arbeit neu organisieren“, so Falkensteiner. Ziel der Vereinheitlichung sei mehr Sicherheit und Planbarkeit für die Familien, aber auch für Anbieter außerschulischer Tätigkeiten.<BR /><BR />Dazu werden Landesrat Philipp Achammer, Falkensteiner und Landeskindergartendirektorin Helena Saltuari heute im Rat der Gemeinden erwartet. „Das“ Modell für alle gebe es noch nicht, betont Falkensteiner. Sie spricht von Denkmodellen, die heute mit den Bürgermeistern „erst einmal auf Machbarkeit“ abgetestet werden.<h3> Denkmodelle</h3>Ein <b>Denkmodell</b> sieht <b>Bildungszeiten von 7.30 bis 14 Uhr</b> vor. Der Kindergarten würde an 4 Tagen pro Woche eine halbe Stunde früher enden, ginge dafür am Freitag aber ebenfalls bis 14 Uhr, während er derzeit zu Mittag endet. Alle Kindergartenkinder, Grundschüler und Mittelschüler würden ein – von den Gemeinden zu organisierendes – Mittagessen erhalten, bevor sie um 14 Uhr verlässlich frei für Musikschule, Sportverein oder andere Angebote wären. Die Pflichtstunden an den Schulen bekäme man bis 14 Uhr alle unter, versichert Falkensteiner.<BR /><BR />Es gibt aber auch ein traditionelleres <b>Modell</b> mit einheitlicher Bildungszeit an <b>3 Tagen bis Mittag sowie Dienstag und Donnerstag bis 16 Uhr</b>. Beide Modelle finden in der Praxis bereits Anwendung: Im unteren Gadertal bieten Enneberg und St. Martin in Thurn Bildungszeit bis 14.10 Uhr in Kindergarten, Grund- und Mittelschule (siehe Kurzinterview). Lüsen hat für Modell 2 in Kindergarten und Grundschule optiert. „Uns ist wichtig, über alles zu informieren, was an einem Entscheid für die kommenden Jahre dranhängt“, sagt Falkensteiner.<BR /><BR />Dazu zählt zum Beispiel das verlängerte Angebot im Kindergarten. Dieses wird es weiter geben. Weil dazu aber mindestens 10 Kinder zusammenkommen müssen, gibt es das nicht in jeder Gemeinde. Es sind also auch die Einzugsgebiete zu überdenken. Dasselbe gilt für die Transportdienste.