<BR /> Una-Tantum-Rate, strukturelle Lohnanpassung, reale Lohnerhöhung: Das Land macht Hunderte Mio. Euro für den Bildungsbereich locker. Ein Treffen des Landesrats mit den Schuldirektoren diente gestern dazu, Licht ins Dunkel zu bringen. „Viele Informationen sind noch nicht angekommen – oder vor allem fehlerhaft“, so Achammer. Die Direktoren hätten klargemacht, dass jetzt, militärisch gesprochen, „Abrüstung“ nötig sei. Eine weitere Konfrontation bringe niemandem etwas.<BR /><BR /> In erster Linie fühlen sich die Direktoren allerdings zwischen Hammer und Amboss. „Das Land ist einfach spät dran. Zumindest eine Zahlung oder Unterschrift hätte erfolgen müssen“, so <b>Marion Karadar</b> (Schulsprengel Eppan). Anders als im restlichen öffentlichen Dienst ist die letzte Una-Tantum-Zahlung nicht im August erfolgt und auch die strukturelle Lohnanpassung von im Schnitt 13,4 Prozent haben die Schulgewerkschaften noch nicht unterzeichnet. <BR /><BR />„Die Una-Tantum soll im September kommen, die strukturelle Lohnerhöhung soll am Freitag unterzeichnet werden: Fakt ist, dass die Lehrer bis jetzt nichts am Lohnzettel erhalten haben. Das ist der Grund für den Unmut, gegen den wir wenig tun können“, sagt <b>Susanne Rottensteiner</b> (Schulsprengel Ritten).<h3> Lehrer derzeit „geschlossen wie noch nie“</h3> Allemal, so Karadar, seien die Lehrer „geschlossen wie noch nie, in jedem Kollegium machen einzelne mobil“. Im Bezirk Bozen und Umgebung werden deshalb allerorts Proteste wie keine Ausflüge und keine externen Experten beschlossen. Sie sieht ein Jahr der Vertiefung auf Kernkompetenzen gar nicht schlecht, weiß aber, dass vor allem Eltern das anders sehen.<BR /><BR />„Es braucht eine knappe, gezielte Information für alle Lehrpersonen, wer wann was in welchem Ausmaß erhält“, sagt <b>Marlene Kranebitter</b> (Schulverbund Pustertal). Vielen fehle es an Information und in sozialen Medien werde „geschürt“. Das Land mag in Verzug sein. „Aber eine reale Lohnerhöhung ohne Mehrarbeit ist nicht Nichts. Wir sind große Schritte weitergekommen. Dies als Aprilscherz zu bezeichnen, wie Initiativgruppen es tun, ist nicht mehr fair.“ Allerdings fallen auch im Pustertal die Vorabstimmungen derzeit flächendeckend für Protestmaßnahmen aus. „Ausgenommen sind die berufsbildenden Schulen, die ein anderes Dienstrecht haben“, sagt Kranebitter. <h3> Lohnerhöhungen machen rund 400 Euro brutto aus</h3> Achammer bestätigt, dass die letzte Una-Tantum-Zahlung von 1.745 Euro für Staatslehrer mit dem Septembergehalt erfolgt. Die strukturelle Lohnerhöhung (im Schnitt 385 Euro) wird am Freitag unterzeichnet. Die realen Lohnerhöhungen machen rund 400 Euro brutto im Monat aus. Es gehe um eine Aufwertung des gesamten Bildungssektors. Nur einen Teil zu bedienen und den anderen nicht, wäre ein riesiger Schaden. Die Gehaltstabellen zwischen Landes- und Staatslehrern seien unterschiedlich und gleichzustellen.<BR /><BR />Was die Proteste betrifft, so seien die Beschlüsse der Lehrerkollegien nur Richtlinien. „Keinem Lehrer kann verboten werden, trotzdem Ausflüge zu machen. Dass diese nicht mehr gemacht werden dürften oder sogar versicherungsmäßig nicht abgedeckt seien, ist ein totaler Stuss“, stellt der Landesrat klar. <BR /><BR />In der Praxis dürften sich allerdings wenige Lehrer finden, die trotz Neins des Kollegiums Ausflüge begleiten: Sozialen Druck und Gruppenzwang gibt es wohl auch unter Lehrkräften.