Die Crew berichtete auf Twitter über die schwierige Lage an Bord. „Wir haben Patienten mit unkontrollierbaren Schmerzen aufgrund von Folterungen“, so eine Ärztin an Bord. Zehn Migranten, die ärztlich versorgt werden mussten, waren vor einer Woche auf Lampedusa an Land gegangen. "Wir haben Patient*innen mit unkontrollierbaren Schmerzen aufgrund von Folterungen [...].Ich spreche jetzt nicht als Medizinerin, sondern als Mensch zu Ihnen: Bitte helfen Sie uns, einen sicheren Hafen zu finden [...]."Der Appel von Verena, Medizinerin an Bord #SeaWatch3. pic.twitter.com/sDsKb6y73l&mdash Sea-Watch (@seawatchcrew) 21. Juni 2019Ein offener Brief mit den Unterschriften von Stadtoberhäuptern aus ganz Deutschland, die sich zur Aufnahme der Migranten an Bord der „Sea-Watch 3“ bereit erklärten, wurde inzwischen an den deutschen Innenminister Horst Seehofer geschickt. Die Bürgermeister von Berlin, Kiel, Freiburg, Potsdam, Rottenburg am Neckar und Rostock schlossen sich dieser Initiative an. „Wir verlangen eine schnelle, humane und solidarische Aufnahmepolitik Deutschlands angesichts der Notlage im Mittelmeer. Es ist für Europa unwürdig, Menschen in Not tagelang auf einem Schiff festzusetzen“, so im Schreiben der Bürgermeister. Hallo #EU! Wir hoffen, eure Nacht war ruhiger als die auf der #SeaWatch3. Ein junger Mann musste als medizinischer Notfall von der italienischen Küstenwache evakuiert werden. Wir appellieren erneut an die Politik: Diese Farce muss beendet werden, dieses Leiden muss beendet werden pic.twitter.com/HdRCtc0vRL&mdash Sea-Watch (@seawatchcrew) 22. Juni 2019Italien macht indes Druck auf die Niederlande, die Migranten aufzunehmen. Die „Sea-Watch 3“ ist mit niederländischer Flagge im Mittelmeer unterwegs. Es sei daher Pflicht der Niederlande, die Migranten aufzunehmen, argumentierte der italienische Innenminister Matteo Salvini. Dieser setzt sich seit über einem Jahr für eine Politik der „geschlossenen Häfen“ für private Rettungsschiffe ein.apa