Die Fakten vorneweg: Seit Montag ist staatsanwaltschaftlich bestätigt, dass Petra Windt und die Lienzer Beteiligungsgesellschaft EVB nur auf dem Papier 70 bzw. 30 Prozent der Gesellschaft „Stein an Stein GmbH Italia“ und am gleichnamigen Kraftwerk in Mittewald halten. Die Finanzierung für den Kauf des zuvor von der SEL als „uninteressant“ eingestuften Kraftwerks sei nämlich über eine Bürgschaft in der Höhe von insgesamt 700.000 Euro gelaufen, die der Bruder von SEL-Präsident Klaus Stocker, Rudi Stocker, und SEL-Aufsichtsratspräsident Franz Pircher, geleistet haben. Als diese Nachricht gestern allgemein bekannt wurde, trat Pircher von seinem Amt zurück.Für Unruhe in der SVP sorgt allerdings die Information von Landesrat Michl Laimer, wonach zumindest das Handeln Pirchers durch eine Ermächtigung des SEL-Verwaltungsrates abgedeckt sein könnte.„Das ist zu prüfen“, so Laimer. Allemal bestätigt er, dass Pircher beim Verwaltungsrat um die Erlaubnis angeklopft habe, sich an einem Kraftwerk zu beteiligen und ihm diese erteilt worden sei. „Ich weiß aber nicht, ob es sich um das Kraftwerk ,Stein an Stein' handelt“, sagt Laimer. Ob dieses oder ein anderes sei letztendlich egal. „Es gab eine Ermächtigung, über die der SEL-Eigner Land aber nicht informiert wurde.“Viele in der SVP finden daran aber schon mehr kurios: Jeder, der in Südtirol im Energiesektor operiere, sei ein Konkurrent zur SEL, weshalb dem angeblichen Freibrief des Verwaltungsrates für Pircher, sich an Kraftwerken zu beteiligen, zu klären sei.bv/D__________________________________________________________________________________________________________________________Eine ausführliche Berichterstattung zum SEL-Skandal finden Sie in der heutigen Mittwoch-Ausgabe der Tageszeitung "Dolomiten"